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Grauhofer Orgelsommer startet

Acht Konzerte von Könnern ihres Fachs

In der herrlichen Kulisse der Stiftskirche St. Georg (Altardetail) wird bis 21. August jeden Sonntag die Orgel erklingen.  Foto: Archiv

In der herrlichen Kulisse der Stiftskirche St. Georg (Altardetail) wird bis 21. August jeden Sonntag die Orgel erklingen. Foto: Archiv

Schützenfest-Kontrast gefällig? Am Sonntag beginnt eine Reihe mit acht Sommerkonzerten in der angenehm kühlen Stiftskirche St. Georg in Grauhof. Den Auftakt gestalten mit Landeskirchenmusikdirektor Gerald de Vries und Ralph Beims Lokalmatadoren.

Von Sabine Kempfer Freitag, 01.07.2022, 11:00 Uhr

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Grauhof. „Erfreut euch, ihr Herzen“ – mit dem Titel beginnt am 3. Juli 2022 der 27. Grauhofer Orgelsommer. Die Organisatoren warten bis zum 21. August mit acht Konzerten an der historischen Treutmann-Orgel auf. Diverse Interpreten aus dem In- und Ausland geben sich dafür in der Stiftskirche in Grauhof ein Stelldichein. Neben Orgelmusik sind Gesang und Trompetenklänge zu vernehmen.

Los geht das abwechslungsreiche Programm am ersten Sonntag im Juli, also übermorgen, mit Goslars Landeskirchenmusikdirektor Gerald de Vries und Bariton Ralph Beims. Die Werke für Bariton und Orgel wurden komponiert von Johann Sebastian Bach, André Campra, Dieterich Buxtehude und Max Drischner.

Neuer Vorsitzender

Neu zusammengesetzt ist das Organisatorenteam des Orgel-Festivals, das jedes Jahr im Hochsommer zahlreiche Orgelfreunde in die Region lockt. Es gab einen Vorstandswechsel: Für den auch aus seinem Berufsleben ausscheidenden Dirk-Peter Vorderstemann (die GZ berichtete) wurde Dr. Jürgen Biermann zum Vorsitzenden des Vereins der Förderer der Treutmann-Orgel gewählt.

Der an Musik interessierte Mediziner ist zwar ebenfalls seit Kurzem im Ruhestand – hat jetzt aber Zeit fürs Ehrenamt. Da Dr. Jürgen Biermann (68) auch in der katholischen Kirchengemeinde St. Jakobi aktiv ist, schließt sich ein neuer Kreis, wenn künftig in Grauhof musiziert wird.

Gerald de Vries

Gerald de Vries

Am Sonntag wird von Gerald de Vries und Ralph Beims unter anderem Max Drischners „Sonnenhymnus“ zu hören sein, sein wohl bekanntestes Stück; Drischner selbst war viele Jahre Organist in Grauhof.

Am 10. Juli geht es laut Pressemitteilung sommerlich weiter – mit einem Ausflug nach Mailand. Aus der Stadt kommt jedenfalls der Organist des Tages, Alessio Corti, der dort nicht nur an der Heiligen-Maria-Segreta-Kirche spielt, sondern zudem Professor an der Musikhochschule in Genf ist. Unter anderem kann er auf eine Einspielung des Gesamtwerkes für Orgel von Bach verweisen.

Am 17. Juli gastiert der Barocktrompeter Rupprecht J. Dees in Grauhof. Der Solotrompeter des Staatsorchesters Weimar kommt nicht allein, er wird mit Gewandhaus-Chorleiter und Organisten Georg Meyer aus Leipzig „Glanzvolles aus Deutschland und Festliches aus England“ spielen. Das Programm reicht von Händel über Purcell und Bach bis hin zu Jeremiah Clarke.

Ralph Beims

Ralph Beims

Werke von Bach und von Komponisten aus dessen Umkreis spielt eine Woche darauf, am 24. Juli, Axel Fischer, Organist von St. Johannis in Lüchow. Als Kreiskantor (Lüchow-Dannenberg) präsentiert er die dortige Orgellandschaft mit zum Teil wichtigen historischen Orgeln; wie wird sein Urteil über die restaurierte Treutmann-Orgel von 1737 ausfallen? Den Abschluss im Juli macht Martin Hofmann, der das Instrument betreut und den Orgelsommer selbst mit auf die Beine stellt. Für sein diesjähriges Konzert in Grauhof hat er sich norddeutsche Meister ausgesucht, die großen Einfluss auf Bachs Schaffen hatten; ihre Kompositionen stellt er den Werken Bachs gegenüber: „Präludien und große Choralfantasien mit vielfältigen Registrierungen sind zu hören“, verrät er.

International bekannte Organisten werden für die August-Konzerte angekündigt: Nicolas Berndt, Masaaki Suzuki und Pieter Dirksen. Berndts „Hausinstrument“ ist die große Hildebrandt-Orgel in Naumburg; der Wenzelsorganist ist Dozent an der Leipziger Musikhochschule und Dozent für Orgel in der musikalischen Ausbildung des Thomanerchores. In Grauhof stellt er Musik von Bach späteren Werken aus Romantik und Gegenwart gegenüber.

Organist aus Tokio

Masaaki Suzuki kommt aus Tokio und arbeitet an einer eigenen Gesamtaufnahme der Bachschen Orgelwerke; er hat auch Aufnahmen in Grauhof vorgesehen. Sein Programm am 14. August besteht ausschließlich aus Bach-Werken.

Last not least? Pieter Dirksen kommt aus Culemborg in den Niederlanden und kann auf Gastprofessuren unter anderem in Göteborg, Moskau und Cambridge zurückblicken: „Vor allem durch zahlreiche musikwissenschaftliche Veröffentlichungen über die Musik von Bach und barocker Tastenmusik ist er in Fachkreisen eine Autorität“, heißt es in der Pressemitteilung. Konzertbesucher erwartet das Programm „Bach und seine norddeutschen Idole Buxtehude und Reincken.“

Für welche Konzerte sich Musikfreunde im Juli und August auch entscheiden – Karten für alle Programme in der Stiftskirche St. Georg gibt es im Vorverkauf in der Goslarer Tourist-Information sowie an der Abendkasse. Kartenreservierungen sind telefonisch unter (05321) 469192 möglich oder auch mit dem Kontaktformular unter www.treutmann-orgel.de. zu übermitteln.

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