Windkraftanlagen werden zum Ziel von Kupferdieben
Der Ausbau der Windenergie in Niedersachsen ruft auch Kupferdiebe auf den Plan. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Schon seit Jahren lockt Kupfer in Stromkabeln und auf Dächern Diebe an. Neu ist, dass die Täter inzwischen auch Windkraftanlagen im Visier haben. Die Polizei hat einen ersten Fahndungserfolg.
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Meppen/Osnabrück. Es werden immer mehr Windkraftanlagen aufgestellt - diese Entwicklung ist offenbar inzwischen auch für Kriminelle interessant. In Meppen nahm die Polizei einen Mann fest, der gewerbsmäßig Kupferkabel bei Einbrüchen in Windenergieanlagen und bei Diebstählen auf Baustellen erbeutet haben soll. Wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls wurde der 35-Jährige einer Haftrichterin des Amtsgerichts Osnabrück vorgeführt, die Untersuchungshaft anordnete, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück sagte.
Als weiterer Beschuldigter gilt ein 41 Jahre alter mutmaßlicher Komplize, der ebenfalls aus dem Emsland stammt. Er soll sich an einigen Taten beteiligt haben. Die Ermittlungen gegen beide Beschuldigten laufen bereits seit einem Jahr.
Kupfer in den Niederlanden verkauft
Den Männern werden insgesamt 21 Einbrüche und Diebstähle vorgeworfen, die sie seit November vergangenen Jahres zum Teil gemeinsam begangen haben sollen. Das Diebes-Duo sei bei seinen Taten professionell und konspirativ vorgegangen, hieß es. Nach dem Auskundschaften der Tatorte am Tag hätten sie in der Nacht zugeschlagen. Die Kupferkabel brachten sie in eine Lagerhalle, um das Kupfer aus der Kabelummantelung herauszutrennen.
Anschließend sei die Beute mit Gewinn in den Niederlanden verkauft worden. Eine Lagerhalle habe die Polizei bereits im März im emsländischen Neubörger gefunden und darin befindlichen Gegenstände sichergestellt, berichtete der Sprecher.
Eine Million Euro Schaden
Der Sach- und Beuteschaden liegt der Polizei zufolge bei rund einer Million Euro. Der Schwerpunkt der Taten lag im Emsland - unter anderem in Meppen, Haren, Lingen, Rhede, Twist, Haselünne und Geeste. Sie sollen aber auch in den Nachbarregionen Münsterland, Oldenburger Land und Ostfriesland zugeschlagen haben.
Ob es Bezüge zu anderen Einbrüchen in Windkraftanlagen an anderen Orten Deutschlands gibt, werde nun ermittelt, hieß es. Das Phänomen der Einbrüche in Windkraftanlagen sei noch relativ neu.