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Vierjahresplan beginnt mit Sperrung

Bei der Fahrt über die marode Okerbrücke gilt Tempo 30. Erst ab 2020 ist ein Neubau geplant.

Bei der Fahrt über die marode Okerbrücke gilt Tempo 30. Erst ab 2020 ist ein Neubau geplant.

Vienenburg. Die B241-Okerbrücke in Vienenburg ist seit Montag nur noch halbseitig befahrbar. An der langen Bauzeit gibt es weiter Kritik.

Von Hendrik Roß Montag, 15.05.2017, 17:05 Uhr

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Das große Verkehrschaos herrscht am ersten Tag der Langzeitsperrung nicht. Zur Mittagszeit ist nicht allzu viel los auf Vienenburgs Straßen. Die B241-Okerbrücke am Ortsausgang in Richtung Wöltingerode wird für die kommenden vier Jahre halbseitig gesperrt ist und durch eine Ampel geregelt. Bis 2021 soll dann eine neue Brücke gebaut werden – dann unter Vollsperrung der Strecke.

Noch keine Rückstaus

Auch wenn es Montag in Vienenburg noch keine langen Rückstaus an der neuen Ampelanlage gab, schüttelt man im Harlystadtteil die Köpfe wegen der Bauplanung der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. „Vier Jahre Planungszeit, das ist schon eine ziemliche Frechheit“, sagte Jürgen Peters, seit 30 Jahren Inhaber der „Eis Ecke“ an der Goslarer Straße. Er habe in den Jahrzehnten, in denen er sein Geschäft betreibt, schon etliche Baumaßnahmen und Vollsperrungen auf Vienenburgs Hauptverkehrsstraße erlebt, so etwas sei neu.

Die Landesbehörde hatte darauf verwiesen, dass die Brücke aus dem Jahr 1926 unter Denkmalschutz steht und sich in einem Naturschutzgebiet befinde, was sowohl die Planung, als auch den Neubau verkompliziere. Eisverkäufer Peters graut es vor allem vor der Vollsperrung, die während der Bauzeit ab 2020 eingerichtet wird und Vienenburg den Durchgangsverkehr aus Goslar und Wöltingerode abschneidet. Ob bereits die halbseitige Brückensperrung Einfluss auf sein Geschäft hat, konnte er gestern noch nicht sagen. Ebenso wenig wollte Melanie Sonnemann vom Imbissstand „Mc Bratwurst“ am Bahnübergang schon eine Prognose abgeben. „Nach einer Woche können wir vielleicht eine erste Bilanz ziehen, sagte sie.

Wie berichtet hatten Vertreter der SPD, Grüne, FDP und CDU die Brückenpläne und den langen Zeitplan und die Informationspolitik von Stadt und Landesbehörde kritisiert. Dass zu spät und nicht ausreichend informiert wurde, sehen die Verantwortlichen von Stadt und Land aber nicht so.

Der Brückenbau liege nicht in der Verantwortung des Rathauses, sagte Pressesprecherin Vanessa Nöhr. Dennoch sei im Bauausschuss unter anderem darauf hingewiesen worden, dass der Bund ein Tragfähigkeitsproblem festgestellt habe und ein Neubau erforderlich sei. Was bekannt war, sei auch so berichtet worden.

Nöhr verweist weiter auf die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Deren Leiter in Goslar, Günter Hartkens, stellt sich hinter die Bauplanung: Man habe die Varianten abgewogen, und „im Schulterschluss“ mit der Stadt die Entscheidung zur Einspurigkeit und dann Abriss getroffen, so Hartkens.

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