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Operation in elf Provinzen

Türkei: Weitere Festnahmen im Fußball-Wettskandal

Hat Grund zur Sorge: Ibrahim Haciosmanoglu, Präsident des türkischen Fußballverbands.

Hat Grund zur Sorge: Ibrahim Haciosmanoglu, Präsident des türkischen Fußballverbands. Foto: Samet Yalcin/DIA Photo/AP/dpa

Der Wettskandal im türkischen Fußball weitet sich immer mehr aus. Jetzt kommt es zu weiteren Inhaftierungen. Auch ein früherer Spitzenfunktionär von Galatasaray ist darunter.

Von dpa Freitag, 26.12.2025, 08:40 Uhr

Ankara. Im Zusammenhang mit dem Wettskandal im türkischen Fußball ist es erneut zu Festnahmen gekommen. Laut übereinstimmenden türkischen Medienberichten wurden gegen 29 Personen Haftbefehle erlassen - darunter der ehemalige Vize-Präsident von Galatasaray Istanbul, Erden Timur (44), und ein Funktionär des türkischen Fußballverbandes. 

Bei einer zeitgleichen Operation in elf Provinzen wurden 26 Personen bereits festgenommen, neben Timur auch 14 Fußballspieler. Eine Person sitzt wegen einer anderen Straftat schon im Gefängnis, die Fahndung nach den übrigen zwei dauert an, wie die Generalstaatsanwaltschaft Istanbul mitteilte.

Bei der Prüfung von Timurs Bankkonten sei festgestellt worden, dass er verdächtige Finanztransaktionen getätigt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm demnach Geldwäsche, Spielmanipulation und illegale Wetten vor. Die Fußballspieler hätten auf den Ausgang von Spielen gewettet.

Weit über 1.500 Betroffene

Der Wettskandal erschüttert seit mehreren Wochen den türkischen Fußball. Der türkische Fußballverband (TFF) hatte Ende Oktober Vorwürfe bekannt gemacht, wonach insgesamt 152 Unparteiische aktiv Wetten platziert haben sollen. Laut TFF sollen von den 571 Referees, die in den Profiligen tätig sind, 371 über Wettkonten verfügen.

Auch gegen Vereine und Spieler wird ermittelt: 149 Schiedsrichter und 1.022 Spieler sind bisher für die Zeit der Ermittlung gesperrt worden. Aus der türkischen Top-Liga Süperlig sind 27 Akteure betroffen, darunter Profis der Spitzenclubs Galatasaray, Fenerbahçe und Besiktas Istanbul sowie Trabzonspor. Unter den Verdächtigen befinden sich auch weitere Clubchefs.

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