Tolle Topografie für Ross und Reiter

Der Mauersprung: Der Reiter weiß, wie er sein Pferd über das Hindernis führen soll. Fotos: Privat (2), Potthast
Bad Harzburg. Das „18. Bad Harzburger Vielseitigkeitsmeeting im Sportpark“ ist vom 11. bis 14. August geplant. Die Vorbereitungen laufen bereits seit März: Neue Hindernisse sind aufgestellt worden.
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Auf einer Rennbahn zu laufen – für Vielseitigkeits-Reiter etwas Besonderes. „Ein Highlight“, wie Georg Hohmann vom Verein für Vielseitigkeitsreiten Bad Harzburg sagt. Von Donnerstag, 11. August, bis Sonntag, 14. August, richtet er das „18. Bad Harzburger Vielseitigkeitsmeeting im Sportpark“ aus. Die Nennungen beginnen dieser Tage. Rund 160 Starter werden erwartet, in drei Kategorien wird geprüft – unter anderem im Bundeswettkampf CCI*. Damit die Bedingungen stimmen, wird das Gelände seit März vorbereitet.
Das Einmalige, so Georg Hohmann, sei in Bad Harzburg die Topografie, das Gelände. Auf dem waren die Helfer bereits zugange. Schwere Maschinen bewegten schwere Hindernisse, einen neuen Baumstamm als sogenannten Trakehner beispielsweise.
In die Hauptphase der Vorarbeiten begeben sich die Leute vom Verein für Vielseitigkeitsreiten 14 Tage vor dem Turnier. Dann sind beispielsweise die restlichen Sprünge aufzubauen. Ein Trecker mit spezieller Walze wird geholt, um den Boden zu belüften. Dadurch werde das Geläuf weicher und schone die Pferdebeine, erklärt Georg Hohmann. Das Gerät wird extra aus Warendorf herangeschafft, denn „es ist einmalig“. Verantwortlich für die Kurse ist wieder Uwe Meyer. In den 14 letzten Vorbereitungs-Tagen wechseln auch die Rinder der Landwirts-Familie Edel übergangsweise ihren Standort. Edels sind Pächter des Klosterguts Bündheim und seit 2001 Gastgeber der Vielseitigkeitsreiter auf ihren Wiesen.
„Junge Pferde lernen hier viel“, so Georg Hohmann. Das Gelände verlange ihnen viel ab. Die Tiere kommen vor dem Wettkampf allerdings nicht auf die Turnierfläche. Ihre Reiter schon. Sie haben die Möglichkeit, vorher den Parcours abzugehen, um einen Überblick zu bekommen, um die Distanzen zu messen. Im Turnier zählt dann allein das Vertrauen – der Pferde zu ihren Menschen: An den Teichpassagen – das Pferd weiß nicht, wie tief das Wasser ist –, an der Mauer – das Pferd richtet seinen Blick womöglich eher auf die Golfspieler in der Ferne als auf das Hindernis.
Seit vergangenem Jahr berücksichtigt der Verein das sogenannte MIM-System, das in der Vielseitigkeitsreiterei für mehr Sicherheit steht. Verhindert werden sollen, so Georg Hohmann, Überschläge von Tier und Mensch. Dadurch, dass sich zum Beispiel der Balken eines Hindernisses beim Kontakt des Pferdes mit eben dem Gegenstand löst.
Drei Prüfungen sind am zweiten August-Wochenende zu meistern: Der CIC*, der CIC** (Concours International Combiné) mit Geländestrecken zwischen 2600 und 3575Metern und 27 bis 30 Sprüngen. Und dann noch der CCI* (Concours Complet International) für den Bundeswettkampf mit einer Strecke zwischen 3640 und 4680Metern. Geritten wird der CCI* von Mannschaften der deutschen Landesverbände im Rahmen des Bundeswettkampfes.
Ein Stern bedeutet, dass Pferd und Reiter eingeführt werden in internationale Dreitageswettbewerbe. Zwei Sterne weisen darauf hin, dass Pferd und Reiter etwas Erfahrung haben, aber wenig bei internationalen Anlässen.
Wie die Prüfungen ablaufen – einen Dressurpart gibt es auch –, wird Georg Hohmann erklären können. Am Samstag wird er mit Gästen durch das Gelände gehen. Seine Führung ist kostenlos.
Startmeldung: Donnerstag, 11. August, bis 18Uhr.
Dressur: Freitagvormittag.
Gelände: CIC*, Samstag, 9Uhr; danach CCI* und dann CIC**. Während dieser Prüfung bietet Georg Hohmann kostenlose Führungen für die Gäste an.
Springen: CIC*, Sonntag, 10 Uhr; danach CIC** und dann CCI*.
Siegerehrung: Sonntagnachmittag.
Nennungsschluss: 18. Juli; für Ersatzreiter und -pferde am 11. August.

Der Hindernisbau: Schon im März haben die Vorbereitungen im Gelände begonnen.

Georg Hohmann