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Siemens-Ettershaus erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Das Siemens-Ettershaus verschwindet im üppig wuchernden Park beinahe. Foto: Beckmann

Das Siemens-Ettershaus verschwindet im üppig wuchernden Park beinahe. Foto: Beckmann

Es ist eines der traditionsreichsten Häuser in Bad Harzburg, lag jahrzehntelang im Dornröschenschlaf. Jetzt startet im Siemens-Ettershaus die Aufwachphase: Ein Projektbüro steigt in konkrete Planungen ein.

Von Werner Beckmann Donnerstag, 07.11.2013, 20:00 Uhr

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Planerisch würden derzeit verschiedene Modelle durchdacht, erklärt Dipl.-Ing. Thomas Funke, Chef des Braunschweiger Planungsbüros adp. Parallel dazu würden erste Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt. Kontakte bestehen zudem zu den zuständigen Stellen der Stadt sowie zu den Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben und den Stadtwerken. Es sei allerdings noch zu früh, nähere Aussagen zur Zukunft des eindrucksvollen Gebäudes in dem nicht minder eindrucksvollen und unter Denkmalschutz stehenden Park zu treffen.

Aktuell seien Gespräche auch mit der Denkmalpflege aufgenommen worden. Insbesondere das Erdgeschoss weise Jugendstilelemente auf, die beeindruckend seien und in die Planungen aufgenommen werden sollen. Meriten auf diesem Sektor hat sich Funkes Büro unter anderem mit der denkmalgeschützten Roggenmühle in Braunschweig-Lehndorf erworben.

Große Hoffnungen wecken die Entwicklungen rund um das Siemens-Ettershaus in Bad Harzburg. Das vor 113 Jahren von der seinerzeit sehr bekannten Architektengemeinschaft Taut & Hoffmann als Erholungsstätte der Hertha-von-Siemens-Stiftung gebaute Siemens-Ettershaus bescherte der Kurstadt jahrzehntelang einen festen Gästestamm. Nach der endgültigen Schließung im Jahr 1995 jedoch reihte sich das stattliche Gebäude in die lange Reihe der Harzer „Problemhäuser“ ein.

Immer wieder gab es zwar Anläufe, das Ettershaus einer neuen Nutzung zuzuführen, doch kein Plan erwies sich als wirklich tragfähig. Die Idee einer Seniorenresidenz scheiterte ebenso wie der Plan, ein Fastfood-Restaurant an diesem Ort zu etablieren. Schließlich verhängte der Rat eine Veränderungssperre, um Einfluss auf die Entwicklung im Sinne des Fremdenverkehrs nehmen zu können.

Zu jenem Zeitpunkt gehörte das Gebäude mitsamt dem Park bereits einem Hamburger Immobilien-Unternehmer. Seit Mitte 2012 verstärkte dieser auch mit Transparenten an der B 4 die Bemühungen, sich von dem Objekt in Bad Harzburg zu trennen, und hat nun Erfolg gehabt. Wobei die Braunschweiger Investoren den südlichen Parkbereich, der an die Aral-Tankstelle grenzt, nicht erworben haben. Dieses Areal versucht der Hamburger Besitzer weiter zu veräußern.

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