Nordharzer Trio geht komplett leer aus

Diesmal als Torfrau gefragt: Alicia Kaltwasser (Mi.), normalerweise Kreisläuferin der HSG Liebenburg-Salzgitter, rückt in Geismar zwischen die Pfosten und macht ihre Sache trotz der am Ende 39 Gegentreffer gut. Foto: Neuendorf
Göttingen war keine Reise wert. Alle drei Nordharzer Handball-Landesligisten kassierten am Samstag Niederlagen im Süden Niedersachsens und schweben weiter in höchster Abstiegsgefahr. Groß war der Frust bei den Damen der HSG Langelsheim/Astfeld.
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Das Nordharzer Duo in der Handball-Landesliga der Damen kommt im Kampf um den Klassenerhalt nicht voran. Sowohl die HSG Langelsheim/Astfeld als auch dieHSG Liebenburg-Salzgitter verloren am Samstag ihre Spiele in Göttingen und stecken auch nach dem 2. Advent in einer brenzligen Situation. Die HSG Bad Harzburg/Vienenburg kommt ebenfalls nicht vom Tabellenende der Landesliga der Herren weg. Beim bisher erst ebenfalls einmal siegreichen MTV Geismar kassierte sie eine 28:38-Niederlage.
Landesliga/Damen
SC Dransfeld – HSG Langelsheim/Astfeld 34:31 (16:15). Bis zum 28:25 (48.) waren die Gäste voll auf Kurs und schienen der Niederlagenserie endlich ein Ende setzen zu können. „Ich hätte mein letztes Hemd dafür verwettet, dass wir das Ding gewinnen“, sagte Trainer Torsten Müller. Es kam anders: In den Schlussminuten drehte Dransfeld die Partie, weil sich die HSG alles andere als geschickt anstellte, mehrere Siebenmeter produzierte und sich dabei auch noch Zwei-Minuten-Strafen einfing. Dransfelds Jaqueline ter Fehr ließ sich nicht bitten, die alle ihre neun Versuche vom Punkt unterbrachte.
„Uns hat einfach die Cleverness gefehlt“, sagte Müller. Letztlich half auch der überraschende Einsatz von Marie Ermrich nichts, die sich angeschlagen in den Dienst des Teams stellte und sieben Treffer markierte. Hinzu kam, dass Dransfeld in der Schlussphase HSG-Haupttorschützin Sarah Schilff in kurze Deckung nahm. „Da ist unser System zusammengebrochen“, sagte Müller.
HSG Langelsheim/Astfeld: Kielhorn – Ehli, Schilff (11/4), Renken, Paul, M. Traeger (4), Ermrich (7), Busch, Weinhold, A. Traeger (1), Löwe (2), Müller (5), Gil (1)
MTV Geismar – HSG Liebenburg-Salzgitter 39:21 (15:11). Die etatmäßige Kreisläuferin Alicia Kaltwasser im Tor, mehrere Jugendspielerinnen auf der Platte – die personellen Möglichkeiten der HSG, deren Wunsch auf Spielverlegung von Geismar abgeschmettert worden war, waren äußerst begrenzt. Bis zur Halbzeit waren die vielen Ausfälle noch einigermaßen zu kompensieren, im zweiten Abschnitt aber ging es dann dahin, und am Ende stand eine deftige Niederlage. „Viel mehr gibt es zu diesem Spiel auch nicht zu sagen“, meinte Trainer Fabian Matthes. Positiv bewertete er den Auftritt von Aushilfstorhüterin Kaltwasser, auch Nachwuchsspielerin Vanessa Huwald habe in der Abwehr gut zugepackt.
Wichtiger ist ohnehin der Auftritt am kommenden Sonntag, wenn es zum Duell gegen den direkten Kontrahenten HSG Oha kommt.
HSG Liebenburg-Salzgitter: Kaltwasser – Mönnich-Matthes (10), Hinze (2/2), Willke (2), Eichhorn (3), Reske (2), Huwald, Winkelmann, Apel (2)
Landesliga/Herren
MTV Geismar – HSG Bad Harzburg/Vienenburg 38:28 (19:15). Nur weil Marcus Reddel aus der 2. Mannschaft aushalf, der angeschlagene Mike Laubner auf die Zähne biss und Trainer Jens Kloß selbst noch einmal das Trikot überstreifte, bekam die HSG überhaupt eine spielfähige Mannschaft zusammen. Diese hatte Geismars Tempospiel aber spätestens nach dem Seitenwechsel nichts mehr entgegenzusetzen.
„Die sind fast nur über die erste und zweite Welle zu den Toren gekommen“, sagte Kloß. „In der ersten Halbzeit waren es 50 Prozent, in der zweiten gefühlt 75 Prozent.“ Selbst nach HSG-Treffern ging bei den personell bestens besetzten Gastgebern sofort die Post an. „Wir waren am Ende stehend k.o.“, sagte Kloß, der darauf verwies, dass sein Team schon seit Wochen nur noch sporadisch trainiere. Die ersehnte Weihnachtspause lässt auf die HSG allerdings noch ein wenig warten. Am 15. Dezember wird das vor Kurzem ausgefallene Spiel bei der HSG Plesse-Hardenberg II nachgeholt.
HSG Bad Harzburg/Vienenburg: Wachs, Lüder – Fiebig (1), Reddel (2), Köhler (1), Gehlhar (7), Laubner (1), Lueders (9/2), Kloß (1), Hischemöller (6)