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SV Rammelsberg bezieht Stellung

Nie ein echtes Wir-Gefühl entwickelt

„Für uns ist es 5 vor 12“: Der SV Rammelsberg zieht sich aus der JSG Goslar zurück, die künftig nur noch vom Goslarer SC 08 und dem MTV Goslar gespeist wird. Foto: GZ-Archiv

„Für uns ist es 5 vor 12“: Der SV Rammelsberg zieht sich aus der JSG Goslar zurück, die künftig nur noch vom Goslarer SC 08 und dem MTV Goslar gespeist wird. Foto: GZ-Archiv

Der Austritt des SV Rammelsberg aus der JSG Goslar sorgt in Fußballkreisen nach wie vor für Gesprächsstoff. Jetzt, beinahe zwei Wochen nach dem Bekanntwerden, äußert sich der Verein vom Trebnitzer Platz erstmals öffentlich zu den Gründen.

Von Björn Gabel Montag, 22.04.2024, 19:00 Uhr

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Der SV Rammelsberg wagt nun doch den Schritt an die Öffentlichkeit. Nachdem Vorsitzender Rainer Kurs in einer außerordentlichen Versammlung keine Gründe genannt hatte, warum sein Verein nach dieser Saison die JSG Goslar verlassen wird, liegt nun eine Stellungnahme von Uwe Klose vor, im SVR für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Klose, der sich selbst als „Befürworter und Treiber“ der im Jahr 2019 gegründeten Jugendspielgemeinschaft für den Goslarer Fußballnachwuchs bezeichnet, sieht durchaus positive Effekte der Zusammenarbeit zwischen dem Goslarer SC 08, dem MTV Goslar und seinem Verein. „Leider aber profitieren nicht alle Vereine gleichermaßen davon, viel extremer, der SVR kann hier als der Verlierer bezeichnet werden.“

Große Diskrepanz

Die Zuläufe an Kindern und Jugendlichen seien vermehrt aufseiten der beiden bisherigen Partner zu verzeichnen, so Klose. Schaue man auf den Wechsel in den Herrenbereich, sei die Diskrepanz noch größer. Es habe keine „wirklichen bzw. dauerhaften Zugänge zu den Herren des SVR“ gegeben, hingegen aus Rammelsberger Sicht ein Überhang beim GSC. Dieses Missverhältnis sei intern auch diskutiert worden, es habe sich aber nichts geändert.

Damit nicht genug: Frage man die Trainerschaft, dann sei herauszuhören, „dass es nicht gelungen ist, das G wie Gemeinschaft zu erreichen. Es ist in den fünf Jahren ein Wir und Ihr geblieben.“ Die Bereitschaft im Umfeld des SVR als Trainer in der JSG zu arbeiten, sei daher zuletzt dramatisch gesunken. Größter Fehler „auf allen Seiten“ sei gewesen, dass das Augenmerk verstärkt auf Leistung gelegt wurde und das Thema Gemeinschaft, also Zusammenhalt, gegenseitiger Respekt und Hilfe, viel zu kurz gekommen sei. Er betreibe kein „Fingerpointing“, so Klose, weil dieses auf allen Seiten passiert sei.

"Es ist 5 vor 12"

All das habe dafür gesorgt, „dass es für uns 5 vor 12 ist! Entweder uns in dieses Schicksal zu ergeben oder einen anderen Weg zu gehen.“ Seinem Verein sei der Schritt nicht leicht gefallen, er sei aber „alternativlos“. Eigentlich hätte der SVR die Reißleine schon deutlich früher ziehen müssen.

Sein Verein werde jetzt versuchen, eine funktionierende Jugendabteilung zu installieren und Trainer und Mannschaften in den Altersklassen zu stellen. Eine erste Gruppe von Trainern sei reaktiviert worden, weitere Maßnahmen in Planung. Seine Bitte sei es, so Klose abschließend, jetzt „nicht wieder die alten Kamellen von Feindschaft zu schüren, sondern unsere Entscheidung zu akzeptieren und fair und partnerschaftlich damit umzugehen“. Die Vorstände hätten sich dies jedenfalls versprochen.

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