Letzte Chance für den Handball beim MTV Jahn Schladen

Mit Aktionen wie einem zweitägigen Handball-Camp will der MTV Jahn Schladen in bessere Zeiten aufbrechen. Foto: Privat
Der MTV Jahn Schladen sorgt mit einem Handball-Camp dafür, dass die Sparte vor dem Aus gerettet wird. Es wäre die vielleicht letzte Chance für diesen Sport im Verein. Vorsitzender Köbbel äußert Kritik an Ex-Spieler.
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Handball beim MTV Jahn Schladen entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer unerfreulichen Geschichte. Ein Team nach dem anderen verschwand von der Bildfläche, Spielgemeinschaften kamen und gingen, ehe die Entwicklung im vergangenen Mai mit dem Aus für die Männermannschaft ihren Tiefpunkt erreichte. Aber es gibt wieder Hoffnung, ein wenig zumindest.
Der Traditionsverein schickt in dieser Saison wieder zwei eigenständige Nachwuchsteams in den Spielbetrieb, eine weibliche C-Jugend und eine männliche E-Jugend. Und damit es in Zukunft noch ein paar Kinder mehr werden, veranstaltete der MTV Jahn unter der Regie von Martin Vogt, Trainer der E-Jugend, in den Herbstferien ein zweitägiges Handball-Camp in der Werla-Schule. Zwölf Jungs im Alter von acht bis zehn Jahren machten mit, bekamen einen Eindruck, was Handball so besonders macht und hatten richtig Spaß.
„Wir hoffen, dass sie jetzt dabei bleiben“, sagt Sven Göbel, der die weibliche C-Jugend betreut. Er hat selbst 15 Jahre Handball gespielt und sieht sein Engagement auch als eine Gelegenheit, etwas an den Verein zurückzugeben. Das sei in Schladen allerdings die Ausnahme, weil sich viele Ehemalige zu seinem Bedauern komplett zurückgezogen hätten.
Vorsitzender Bernward Köbbel, der selbst über Jahrzehnte in der Handballabteilung diverse Ämter inne hatte, wird deutlicher, wenn er sich über das mangelnde Engagement der Ex-Spieler äußert: „Darüber bin ich, das muss ich ehrlich sagen, enttäuscht.“ Die Vereinsführung selbst könne nur bedingt eingreifen. „Wir haben uns im Vorstand verständigt, für alle Sportarten die Rahmenbedingungen zu stellen“, sagt Köbbel, „alles andere muss aus der Abteilung selbst kommen“.
Die ist allerdings seit Längerem führungslos, Vereinssportwartin Stefanie Göbel erledigt die Verwaltungsaufgaben mit. Die sind derzeit bei zwei Teams überschaubar, aber auf Dauer sei ein breiteres Engagement natürlich wünschenswert, sagt Köbbel und greift zu einem bildhaften Vergleich. „Das ist der letzte Funke, der bleibt, um wieder ein Feuer zu entfachen.“
Er sei erfreut, wie intensiv zum Beispiel bei den C-Mädchen gearbeitet werde. Trainer Göbel aber muss viel improvisieren. So gehören dem Kader derzeit auch vier Mädchen an, die eigentlich noch D-Jugend spielen. In der kommenden Saison gibt es wiederum erste Mädchen, die das B-Jugendalter erreichen. Das könnte dazu führen, dass der MTV Jahn in der kommenden Saison dann außer Konkurrenz spielt. Das Wichtigste sei nämlich, so Göbel, keine Spielerin zu verlieren. Wer einmal weg sei, komme kaum wieder. „Und wer fängt schon mit 14, 15 erst mit Handball an.“