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Lange Leidenszeit in Münchehof: 153 Tage ohne Fußball

Trainer Timm Ahfeldt scheint sich wohl noch nicht sicher zu sein, ob die Pause gegen Lebenstedt endet.  Foto: Gietemann

Trainer Timm Ahfeldt scheint sich wohl noch nicht sicher zu sein, ob die Pause gegen Lebenstedt endet. Foto: Gietemann

Die Älteren werden sich vielleicht erinnern: Es gab mal eine Zeit, da spielte der TSV Münchehof regelmäßig Fußball. Doch das ist lange her. Genau genommen 153 Tage, also fünf Monate. So lange hat der Bezirksligist kein Spiel mehr bestritten.

Von Sebastian Krause Freitag, 24.03.2017, 13:33 Uhr

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Zuletzt trat das Team von Trainer Timm Ahfeldt am 23. Oktober gegen den Ball – da war noch 2016. Es war die Partie beim VfL Salder, die der TSV mit 1:2 verloren hatte. Doch während die Konkurrenz seither ein Spiel nach dem anderen bestritt, musste sich der Aufsteiger mit zahlreichen Absagen und spielfreien Tagen in Geduld üben. Deshalb steht Münchehof Mitte März auch erst bei zehn Spielen, Tabellenführer Salder kommt auf 18, die TSG Bad Harzburg auf 17.

Für den TSV ist das aber keine neue Erfahrung. In der vergangenen Aufstiegssaison hatte das Team zur Winterpause erst 13 Spiele absolviert. „Da hatten wir das ähnlich, und das auch noch mit einem deutlich kleineren Kader. Und eigentlich kam uns das zugute, weil wir dann wirklich in unserem Rhythmus drin waren“, sagt Kapitän Philip Bergmann.

Am vergangenen Wochenende wollte der TSV endlich das erste Spiel des neuen Jahres bestreiten. Aufgrund heftiger Regenfälle fiel aber auch das Duell mit Pfeil Broistedt aus. „Ich habe mit unserem Fußball-Obmann gesprochen, und der meinte, der Platz sei so tief, er sprach schon von einer Sumpflandschaft“, schildert Ahfeldt die Eindrücke vor der Absage. Als die Mannschaft davon erfahren habe, sei sie schon enttäuscht gewesen, so Ahfeldt. Wieder fiel ein Spiel aus.

Wer nun aber glaubt, dass die Rot-Weißen in der Tabelle durchgereicht wurden, sieht sich getäuscht. Aus den zehn Partien holte der TSV elf Punkte, der SV Neiletal (15 Spiele) hat erst zehn, Othfresen (14) sogar erst acht. Für die Konkurrenz keine guten Aussichten. Ahfeldt sieht das hingegen als einen großen Vorteil im Kampf um den Klassenerhalt. „Die Chance müssen wir auf jeden Fall nutzen. Wir können uns schon in den nächsten Spielen absetzen“, sagt er.

Problem könnte jedoch sein, dass die Mannschaft zu lange braucht, um wieder ihren Rhythmus zu finden. Um dem vorzubeugen, ließ Ahfeldt schon im Training hauptsächlich spielen –wenigstens da rollte der Ball.

Und dann ist da ja auch noch der Kopf: Angesichts der vielen Nachholtermine droht die Gefahr, dass die Spieler nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit antreten. Der Gedanke „Wir haben ja noch genug Spiele“ soll gar nicht erst aufkommen. „So eine Denke darf natürlich nicht eintreten. Da müssen wir schön von Spiel zu Spiel denken und mit 100 Prozent rangehen“, sagt Ahfeldt.

Fast schon unbemerkt brachte die lange Pause auch eine rekordverdächtige Sperre mit sich. In der Partie gegen Salder sah René Nolte die fünfte Gelbe Karte. Er ist also seit 153 Tagen gesperrt. Am Sonntag soll mit dem Warten endlich Schluss sein, wenn das Spiel bei Fortuna Lebenstedt auf dem Plan steht.

Da das Wetter wieder besser werden soll, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass gespielt werden kann. Anschließend folgen richtig harte Wochen. Bis zum Saisonende am 28. Mai stehen noch 16 Partienan. „Ich blicke zuversichtlich auf die englischen Wochen, die auch Spaß machen, weil man dann kaum noch trainiert“, sagt Bergmann. „Trainiert haben wir jetzt genug.“ Danach kann der TSV Münchehof die nächste Pause aber gut gebrauchen.

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