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Kreispolitik gibt allen Schulen mittelfristige Standortsicherheit

Goslar. Der Landkreis Goslar wird mittelfristig keinen Schulstandort aufgeben, der Prozess der Schulentwicklungsplanung spätestens im Schuljahr 2023/24 wieder neu gestartet.

Von Frank Heine Dienstag, 23.02.2016, 14:46 Uhr

Auf diese schulpolitische Marschrichtung hat sich am Montag der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport bei einer Gegenstimme der Grünen und Enthaltung der Linken geeinigt. Eine Hintertür hält sich die Politik allerdings sperrangelweit offen: Schulorganisatorisch notwendige Einzelmaßnahmen sind demnach im Bedarfsfall gesondert zu beschließen.

Demografie hin, Flüchtlinge her, kommunale Infrastruktur obendrauf: Der im Herbst 2014 mit großem Getöse begonnene Prozess wird zu den Akten gelegt. „Wir sind als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet“, hielt Thomas Meyer für die Grünen fest. Offenkundig solle vor der Kommunalwahl kein heißes Eisen mehr angefasst werden.

Einen Stillstand wie Meyer mochte Miriam Albers (CDU) allerdings nicht erkennen. Herausgekommen sei „der kleinste gemeinsame Nenner – aber die ganz große Lösung war vielleicht auch Utopie.“ Ihr Parteifreund und Ausschusschef Hartmut Humm war dagegen wenig glücklich über das Aussetzen, offenbarte aber überraschende Nähe zum Linken Rüdiger Wohltmann. Der Okeraner hatte die Zahl der Schulen im Landkreis als ausreichend bezeichnet, im Zweifel müssten Schüler – auch gegen den Elternwillen – anders verteilt werden.

Eine Diskussion, so Humm, die aktuell auch in der CDU geführt werde – und die sofort den nächsten Christdemokraten auf den Plan rief. Hans-Peter Dreß, Direktor des derzeit boomenden Goslarer Ratsgymnasiums, an dem Humm früher Vize war, erklärte den Elternwillen zum höchsten Gesetz. „Es kann nicht sein, dass Schulen, die gute Arbeit leisten und aus allen Nähten platzen, sich einschränken sollen“, raunte er in die Runde. Hans Bahn (FDP) freute sich für die Lehrer, die angesichts aller möglichen Schulreformen der Vergangenheit jetzt endlich wenigstens auf einer Ebene Planungssicherheit für die nächsten neun Jahre hätten. fh

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