Kein Schnee: Bauhof hat genug zu tun

Weil kein Schnee liegt, haben die Bauhofmitarbeiter Zeit für Baumrückschnitt an den Bächen Bad Harzburgs. Foto: Potthast
Kaum Schnee, kaum Winterdienst für den Bauhof: Zu tun haben die Mitarbeiter trotzdem ausreichend. Das milde Wetter lässt beispielsweise Zeit für die Gewässerkontrolle.
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Das Arbeitsaufkommen beim Bauhof ist vielfältig: „Laub ist immer ein Thema“, sagt Bauhofchef Carsten Treue. Malerarbeiten können in der Werkstatt gemacht werden, Bänke lackieren zum Beispiel. Totholz kann während der Baumkontrollen rausgeschnitten werden. Zaunreparaturen an den Sportplätzen sind möglich. Auch Sanierungen der Straßen. Dabei aber eher kleinere Flickarbeiten. „Weil man ja nicht weiß, wie das Wetter hält.“ Bei Frost geht’s nicht mehr. Wenn es zu kalt wird, kann der Saug- und Spülwagen nicht mehr fahren. Und bei Schnee bleiben auch Kehrmaschine und City-Cleaner in der Hütte.
Eine Aufgabe, die aus Naturschutzgründen nur von Anfang Oktober bis Ende Februar anzugehen ist: die Gewässerkontrolle. Damit sind derzeit vier bis fünf von insgesamt 40 Bauhofmitarbeitern beschäftigt. Büsche und Bäume sind zurückzuschneiden, Bäume manchmal auch zu fällen, wenn sie das Fließen des Wassers behindern. Das Wasserbett müsse schließlich so freigehalten werden, dass ein mittleres Hochwasser durchpasse, sagt Jens Reichelt von der Abteilung Gewässerausbau und -unterhaltung der Stadtverwaltung. Zwei Dutzend Bäche gibt es. Um die Radau und die Schamlah, Gewässer zweiter Ordnung, müssen sich die jeweiligen Unterhaltungsverbände kümmern. Gibt es Eigentümer bei Gewässern dritter Ordnung, haben die Sorge zu tragen. Gibt es sie nicht, müssen Anlieger ran. Und für die Bäche, die sich durch mehr als eine Gemarkung schlängeln, ist laut Jens Reichelt die Gemeinde zuständig. Das bisherige Winterwetter hat sich für die Gewässerkontrolle sehr geeignet. „Würde es halten, würden wir vielleicht mit allen Bächen durchkommen“, meint Carsten Treue. Auf jeden Fall könnten sie derzeit das nachholen, wozu sie vor einem Jahr wegen der Schneelage nicht gekommen seien.
Damals musste geräumt und gestreut werden. In diesem Winter ist der Streugut-Vorrat noch groß. Wegen der guten Qualität könnte das Salzgemisch sogar zwei bis drei Jahre liegen, würde nicht fest werden. Doch mit solch einer langen Lagerzeit rechnet keiner. Schon in den nächsten Tagen soll sich die Wettersituation ändern. Dann ist für die Bauhofmitarbeiter möglicherweise regulärer Winterdienst angesagt. Bedeutet: eine Stunde bis eineinhalb Stunden früher loslegen als sonst, mit den Räumfahrzeugen raus und die Straßen freimachen für den Berufsverkehr.