Jolyn Beer, Kevin Valenta und Jerstedter Falken vorn

Niklas Prause
Sportschützin Jolyn Beer, Ju-Jutsu-Kämpfer Kevin Valenta und die Dartmannschaft der Jerstedter Falken heißen die "Sportler des Jahres 2022" der Stadt Goslar. Neue Trägerin des Sportehrenpreises ist Helma Schwarzmann von der Reitgemeinschaft Goslar.
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Die „Sportler des Jahres“ der Stadt Goslar eint vor allem die Treffsicherheit. Mit der Waffe, dem Pfeil oder auch Hand und Fuß. Am Freitagabend zeichnete die Stadt insgesamt 41 Einzelsportler und acht Mannschaften in der Sporthalle Goldene Aue für herausragende Leistungen im Jahr 2022 aus. Unter ihnen wurden die „Sportler des Jahres“ gewählt. Gewonnen haben Schützin Jolyn Beer, Ju-Jutsu-Kämpfer Kevin Valenta und die Darter der TSG Jerstedt.
Sportschützin Jolyn Beer vomSV Lochtum ist die Seriengewinnerin des von der Goslarschen Zeitung vergebenen Titels. Seit 2015 hat sie die Nase vorn, die Leistungen in den Jahren 2020 und 2021 wurden wegen der Pandemie nicht bewertet. Beer gewann im vorigen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Kairo den ersten großen Einzeltitel ihrer Karriere, Gold im 50 Meter Liegend. Auch im Team holte sie Gold und Bronze im Mixed-Wettbewerb. Als Abrundung des erfolgreichen Jahres gab es für die 28-Jährige EM-Gold mit dem Team – das alles mit dem Kleinkalibergewehr. Jolyn Beer konnte die Auszeichnung von GZ-Verleger Philipp Krause nicht persönlich entgegennehmen, weil sie dieser Tage beim Weltcup in Baku (Aserbaidschan) gefordert ist.
Austauschsemester in Cleveland
Auch der „Sportler des Jahres 2022“ weilt derzeit nicht in Goslar, sondern absolviert ein Austauschsemester in Cleveland (USA). Kevin Valenta hat bei den Weltmeisterschaften im Ju-Jutsu-Fighting in Abu Dhabi den zweiten Platz in der Altersklasse U18 bis 73 Kilogramm gewonnen. Für den Athleten des MTV Goslar der bislang größte Erfolg seiner Karriere.

Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner mit Denis Valenta, (Mi.), der den Preis stellvertretend für seinen Sohn Kevin entgegennimmt, und Mirko Schulze, 2. Vorsitzender des SV Lochtum, der Jolyn Beer vertritt. Foto: Epping
Für den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord wurden die Darter der TSG Jerstedt, die Falken, zur „Mannschaft des Jahres 2022“ gewählt. Das Team um Kapitän Jens Peters ist damit das Aushängeschild dieser boomenden Sportart in Goslar. Peters sagte bescheiden: „Wir sind doch nur aufgestiegen und haben keine Meisterschaft gewonnen, aber wenn man mit dem Sport anfängt, träumt man natürlich von so einer Ehre“. Er selbst wurde bereits im Jahr 2019 mit dem „Sportehrenpreis“ ausgezeichnet. In der 2. Bundesliga werfen die Falken übrigens noch immer. In der vorige Woche beendeten Saison sicherten sie sich schon frühzeitig den Klassenerhalt.
"Stolz, dass Sport in Goslar so groß geschrieben wird"
An einen weiteren Kampfsportler ging der Nachwuchspreis. Karateka Maximilian Pfennig von der Budo-Sportschule Goslar gewann Bronze bei der Deutschen Meisterschaft der Junioren (U18) in der Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm.
In ihrem Grußwort betonte Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner die Bedeutung des Sports für die Stadt: „Wir sind stolz, dass der Sport in Goslar so groß geschrieben wird und wir Sportler haben, die so tolle Leistungen erbringen.“
Die „Sportler des Jahres“ wurden von einer Jury, bestehend aus Vertretern von Rat und Verwaltung, dem Arbeitskreis Goslarer Sportvereine sowie der GZ gewählt. Ausrichter der Veranstaltung war in diesem Jahr der Goslarer Hockey Club 09, der die Ehrungen mit einer Vorführung einleitete. Auch die Jazz- und Modern Dance-Gruppe J.E.T.-Legs des MTV Goslar sorgte für Unterhaltung. Stimmungsvoll war die Verleihung des Sportehrenpreises.
Zu Gast im schwedischen Könighaus
Was einem der Sport, in diesem Fall der Voltigiersport, doch so alles einbringen kann: Reisen auf mehrere Kontinente zum Beispiel, sieben Teilnahmen an Weltreiterspielen oder, darauf ist Helma Schwarzmann besonders stolz, auch mal eine Einladung des schwedischen Königshauses. Jetzt hat ihr ihre jahrzehntelange Karriere auch den Sportehrenpreis der Goslarschen Zeitung beschert.
Im Hinterkopf als Kandidatin für das Silberne Lorbeerblatt hatte die GZ-Sportredaktion das frisch gekürte Ehrenmitglied der Reitgemeinschaft Goslar schon lange. Da aber die Karriere einfach immer weiter zu gehen schien, war der Zeitpunkt noch nicht gekommen.
Bis jetzt: Denn tatsächlich neigt sich eine jahrzehntelange Laufbahn dem Ende entgegen. International ist Helma Schwarzmann schon seit 2021 nicht mehr als Richterin im Einsatz, und in Deutschland vergibt sie Wertnoten nur noch bei Landesmeisterschaften und den deutschen Junioren-Meisterschaften. Goslars Chefdiplomatin in Sachen Voltigiersport geht langsam in den Ruhestand.
Die ganze Bandbreite ausgekostet
Helma Schwarzmann hat die ganze Bandbreite ihrer Sportart ausgekostet, war äußerst erfolgreiche Aktive, Bundestrainerin, Equipechefin und seit 1985 als Vier-Sterne-Richterin bei fast allen Großereignissen dabei.
„Ihr Ehrgeiz und ihre Zielstrebigkeit sind legendär“, sagte GZ-Verleger Philipp Krause in seiner Laudatio und nannte aus gut unterrichteter Quelle zwei Leitsätze, die Helma Schwarzmann als Trainerin ihren Schützlingen mitgab: „Kann ich nicht, heißt will ich nicht. Und will ich nicht, gibt es nicht.“ Sie habe auch noch andere Sprüche auf Lager gehabt, sagte die Geehrte, ohne ins Detail gehen zu wollen.

Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben: Helma Schwarzmann nimmt den Sportehrenpreis aus den Händen von GZ-Verleger Philipp Krause entgegen. Foto: Epping
Als sie auf der Tribüne der Goldenen Aue in geraffter Form gehört habe, was sie in den Jahrzehnten so alles geleistet habe, sei ihr durch den Kopf gegangen, „dass das ziemlich verrückt war. Immerhin war ich auch noch voll im Schuldienst.“