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„Hubertus Hof“: Besitzer-Familie Dajevic kritisiert Stadt, Tescom und Jury

Denkmalgeschützt und zentral am Eingang des Areals gelegen: Wie kommt der „Hubertus Hof“ mit den künftigen Nachbarn zurecht?  Foto: Heine

Denkmalgeschützt und zentral am Eingang des Areals gelegen: Wie kommt der „Hubertus Hof“ mit den künftigen Nachbarn zurecht? Foto: Heine

Der Entwurf von „Lederer Ragnarsdóttir Oei“ kommt dem „Hubertus Hof“ zu nah? Was die Experten am Publikumsliebling bekritteln, sieht Eigentümer Dragomir Dajevic völlig anders. Zusammen mit seinen Söhnen Dane und Dejan betreibt er das Hotel im denkmalgeschützten Gebäude am Eingang zum ehemaligen Kasernen-Areal.

Von Frank Heine Freitag, 23.08.2019, 15:16 Uhr

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Er schreibt an die GZ mit Bezug auf deren Serie zu den einzelnen Konzeptionen: Sämtliche Modelle – mit Ausnahme des am 19.Juli vorgestellten (eben Lederer) – berücksichtigten zwar den Abstand zum denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude, nicht jedoch zum „Hubertus Hof“. Dies sei keine Vorgabe der Jury gewesen.

Gäste-Ausblicke auf die künftige Hotelwand, eine Verschattung – das Trio ist überhaupt nicht angetan. Noch weit schlimmer empfinden die Dajevics allerdings, dass im weiteren Verfahren ihr Grundstück ohne Rücksicht auf weitere Entwicklungsmöglichkeiten und ohne ihre Zustimmung überplant werde. Der Grüngürtel (Wall) laufe demnach quer durch die Kegelbahn. Durch diese Vorgabe gingen auch zahlreiche Parkplätze verloren, die er dringend für sein Hotel benötige.

Mit ihm, so Dragomir Dajevic, habe die Stadt „lediglich zwei oberflächliche Gespräche“ geführt – spät im Verfahren und teils arrogant im Ton. Dajevic nennt explizit den Vertreter des Investors Tescom. Weil er aber nicht daran denke, einen Quadratmeter seines Grundstücks zu verkaufen, sei eine „objektive Unmöglichkeit als Wettbewerbsbedingung“ geschaffen.

Vorwürfe, die Dirk Becker für die Stadtverwaltung und Holger Holste für die Tescom so nicht unkommentiert stehen lassen wollen. Es habe mit der Familie mehrere Gespräche gegeben, sagt Becker, durchaus früh in der Planung sowie zu verschiedenen Überlegungen und Optionen. Zu den konkreten Inhalten wollten aber weder er noch Holste etwas sagen.

Nur so viel: Es sei kein Enteignungsprozess seitens der Stadt geplant. Der „Hubertus Hof“ – so, wie er jetzt ist – genießt laut Becker auf jeden Fall Bestandsschutz. Für die weitere Entwicklung der Stadt gebe es hinsichtlich des Walles und des Grüngürtels aber eben andere, auf die Zukunft gerichtete übergeordnete Interessen. Wenn der „Hubertus Hof“ deshalb irgendwann zum Verkauf stehen sollte, genieße die Stadt ein Vorkaufsrecht. Holste verweist beim Abstand auf die Jury-Meinung und sieht keinen Grund, warum der „Hubertus Hof“ nicht von der neuen Nachbarschaft profitieren sollte. Becker und Holste betonen, dass Stadt und Tescom die Sorgen und Nöte ihrer Gesprächspartner stets ernst genommen hätten.

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