Helene Wentzel feierte ihren 110. Geburtstag

<p>Helene Wentzel mit Überraschungsgast Heinz Langkabel (links) aus Bochum. Er war als Student ihr erster Zimmermieter. Foto: Böttcher</p>
Clausthal-Zellerfeld. Der nächste Meilenstein ist erreicht: Helene Wentzel aus Clausthal-Zellerfeld konnte am Montag ihren 110. Geburtstag im Kreis ihrer Lieben feiern.
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Die Glückwünsche ihrer Familie sowie von Freunden, Verwandten, Weggefährten, Nachbarn und sogar ihrem ersten Mieter, der extra aus Essen angereist war, konnte die Altersjubilarin beim Empfang im gut gefüllten „Blauen Saal“ des DRK-Altenheims entgegennehmen. Ebenso reihte sich Bürgermeisterin Britta Schweigel in die Schar der Gratulanten ein und überreichte die Urkunde der Berg- und Universitätsstadt.
Ein besonderer Überraschungsgast auf der Geburtstagsfeier war Heinz Langkabel aus Bochum, der als erster Student vor mehr als 50 Jahren ein Zimmer bei Helene Wentzel, damals noch in der Zellerfelder Bäckerstraße, bewohnte.
Die Jubilarin wurde 1906 im ostpreußischen Königsberg geboren. Im Alter von 30 Jahren heiratete sie, zehn Jahre später zog die Familie nach Clausthal-Zellerfeld. Die Glaserei, die ihr Mann Franz 1946 gründete, arbeitet mittlerweile in der dritten Generation.
Aufmerksam verfolgt die Jubilarin noch das Tagesgeschehen. Nicht nur das Studium der Goslarschen Zeitung, auch das gelegentliche Rätseln gehört noch immer zu ihrem Tagesablauf.
Ein „Rezept“ für das Erreichen eines so hohen Alters hat die Jubilarin zwar nicht, aber ihre persönliche Zielsetzung sei immer gewesen, die verschiedenen Lebensabschnitte der Familienmitglieder wie Geburten, Einschulungen, Konfirmationen, Hochzeiten der Enkel und Urenkel miterleben zu können. Auch dass immer „Leben“ um sie herum war und sie ständig gebraucht wurde, hielt sie über die Jahrzehnte fit. Tätigkeit als Jungbrunnen: Ihren 107. Geburtstag hatte die rüstige Dame noch im eigenen Haushalt in der Osteröder Straße gefeiert.
Wenn man bedenkt, was Helene Wentzel in dieser stattlichen Zeitspanne so alles erlebt hat, kann man sich vorstellen, dass beim gemütlichen Kaffeetrinken mit der Gästeschar so manche Anekdote erzählt werden konnte. Nach unterhaltsamen Stunden war die Jubilarin dann aber auch geschafft und froh, dass der aufregende Tag zu Ende ging und sie wieder etwas zur Ruhe kommen konnte.
Aber ist sie nun tatsächlich die älteste Einwohnerin Niedersachsens? Das war trotz Nachforschungen des Bürgerbüros und der GZ nicht konkret herauszufinden, da das Statistische Bundesamt keine Statistiken von Kleingemeinden führt. Eine Nachfrage über das Bundespräsidialbüro soll der Familie nun endlich Klarheit verschaffen. Schließlich zählt bekanntlich auch Bundespräsident Joachim Gauck zu den jährlichen Gratulanten. fbö/bf