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Halbwahrheiten zu einem brisanten Thema gerade gerückt

Reinhard Guischard mit der Spendensammelbüchse für den Winterabend und seinen Gästen Gabriele Schmiedgen und Prof. Dr. Klaus-Geert Heyne.  Foto: Dürich

Reinhard Guischard mit der Spendensammelbüchse für den Winterabend und seinen Gästen Gabriele Schmiedgen und Prof. Dr. Klaus-Geert Heyne. Foto: Dürich

Goslar. Zum Vortrag über die Diesel-Problematik begrüßte Reinhard Guischard als Veranstalter der Winterabende Klaus-Geert Heyne, Buchautor, Entwicklungsingenieur und Professor für Maschinenbau aus Rüsselsheim sowie dessen Ehefrau, die Psychologin Gabriele Schmiedgen.

Von Joachim Dürich Donnerstag, 01.11.2018, 11:20 Uhr

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Dieses brandaktuelle Thema sorgte schon früh für ein volles Haus interessierter und betroffener Teilnehmer.

Heyne und Schmiedgen stellten im Verlauf ihr Buch „Autolust! Dieselfrust!“ vor, in dem in regem Gedankenaustausch zweier Gymnasiasten Halbwahrheiten gerade gerückt werden. Im aufklärenden Dialog zwischen Tom und Lisa werden Schadstoffbegriffe wie NOx, CO, Klimawandel und Feinstaubbelastung leicht und verständlich auf schlichter Ebene erklärt. So gebe es keine NO-Todesfälle, wie es Heyne von Medizinerseite her bestätigt wurde. Ratten zeigten erst Reaktionen bei der 200-fachen Menge von 8000 Mikrogramm/Kubikmeter.

Also sind Grenzwerte von 40 Mikrogramm/Kubikmeter politisch fast schon willkürlich festgelegt und bringen den Autobauern Probleme, die zudem darauf verweisen können, dass Diesel-Autos in den vergangenen 100 Jahren erheblich sauberer geworden sind. Im Chat-Gespräch zwischen dem E-Auto (Emily) und dem Diesel (Diedi) werden die Probleme der E-Mobilität deutlich: Reichweiten, Verfügbarkeit, Lithium-Ressourcen, Stromerzeugung und Bequemlichkeit sind nur einige. Mit Öko-Strom würden nicht nur die lokale, sondern auch die entferntere Erzeugung klimaverträglich sein. Jedoch zerstört der Lithium-Abbau irreversibel große Naturflächen. Das gab für die anschließende Diskussionsrunde viel Zündstoff, der sich besonders zur Frage der Manipulation, den Schadstoffklassen, dem Elektroauto, der Brennstoffzelle oder dem Hybrid-Fahrzeug lebhaft äußerte.

In zielgerichteter Moderation lenkte Guischard die Gesprächsrunde, in der sich letztendlich folgende drei Lösungen herauskristallisierten: Tempolimit, Verkehr halbieren oder im vernünftigen Verzicht Schadstoffe vermeiden. Die durchaus differenzierte Reaktion der gut 100 Besucher ließ weiten Raum für Gedanken. Langer Applaus dankte beiden Referenten.

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