Goslars Bassgeigenflöhe sind Vorbild für Langelsheim
Der Tag der offenen Tür im September vergangen Jahresbei den Bassgeigenflöhen. Archivfoto: Epping
Unternehmen und Stadtverwaltung sondieren Möglichkeiten einer überbetrieblichen Kinderbetreuung. Als Vorbild dient der Goslarer Verein „Bassgeigenflöhe“, so Bürgermeister Ingo Henze.
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Unternehmen aus der Stadt und die Langelsheimer Verwaltung sondieren derzeit gemeinsam die Möglichkeit einer überbetrieblichen Kinderbetreuung. Bereits im November vergangenen Jahres sollte eine vom Landkreis initiierte Info-Veranstaltung zum Thema stattfinden, die allerdings abgesagt werden musste. Doch Langelsheimer Betriebe, die damals auch eingeladen waren, gaben bei der Verwaltung an, dass sie weiterhin Interesse an dem Thema haben. So kam kürzlich Bürgermeister Ingo Henze mit Vertretern von Betrieben und eines Altenheimes, in dem im Schichtbetrieb gearbeitet wird, zusammen, um mit Wirtschaftsförderer Stephan Grenz von der Wirtschaftsförderung Region Goslar (Wirego) und Sigrid Strecke vom Landkreis Goslar Voraussetzungen und Möglichkeiten flexibler Kinderbetreuung zu erörtern.
Als Vorbild diene eindeutig der Verein „Bassgeigenflöhe“ in Goslar, sagt Bürgermeister Ingo Henze. Seit Herbst 2013 gibt es dort den Verein, der unweit des Gewerbegebiets Bassgeige eigene Räumlichkeiten hat und von sieben Firmen gegründet worden ist. Die Tagesstätte bietet 15 Betreuungsplätze zu individuellen Zeiten, geöffnet ist die Einrichtung montags bis freitags von 6bis 20 Uhr. Die Firmen zahlen entsprechende Aufnahmegebühren und die Beschäftigten können ihre Kinder dort nach individueller Absprache betreuen lassen.
Das Treffen in Langelsheim diente als „Signal, das ausgesendet werden soll“, so Henze. Etwa in drei Wochen wolle man erneut mit den Unternehmen zusammenkommen.
„Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Umsetzung. In Langelsheim könnten sich Firmen zusammenschließen oder sich bei einer Tagesmutter einklinken. Einem zu gründenden Verein könnte auch die Stadt beitreten“, sagt Henze. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels habe auch die Wirtschaftsförderung großes Interesse, jungen Müttern die Möglichkeit zu geben, schnell wieder in den Job zurückzukehren.
Das gelinge, wenn flexible Betreuungszeiten über die von kommunalen und kirchlichen Einrichtungen hinaus zur Verfügung stünden, sagt Henze. Er sehe aber keine Konkurrenz zwischen den unterschiedlichen Betreuungsformen. „Auf der einen Seite stünde ein Angebot, das flexibel genutzt werden kann, auf der anderen Seite gibt es Einrichtungen, für die man sich laut Satzung für mindestens einen Monat verbindlich anmelden muss.“ Henze weist darauf hin, dass es auch heute bereits in Langelsheim Tagesmütter mit der entsprechenden Genehmigung vom Landkreis gibt. Beim Landkreis sind acht Tagemütter aus Langelsheim gemeldet, die derzeit insgesamt 29 Kinder betreuen, sagt Landkreis-Sprecher Dirk Lienkamp.