Erholungswerk investiert Millionen

Größere Balkone, neuer Anstrich und neue Fenster: Das Erholungswerk eröffnet mit Chef Werner Bossert seine Ferienwohnungsanlage. Fotos: Eggers
Braunlage. Für Braunlage mag zwar eine 60-prozentige Auslastung gut sein. „Für uns ist es zu wenig“, sagte Donnerstag Werner Bossert, Vorsitzender des Erholungswerks der Post, Postbank und Telekom.
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Deshalb hat der Verein insgesamt 2,6 Millionen Euro in den Standort Braunlage investiert und seine Ferienwohnungsanlage modernisiert. Drei Monate lang war die Einrichtung gesperrt. In dieser Zeit wurden die Balkone verbreitert, Fenster erneuert, neue Möbel gebracht, Flachbildfernseher und neue Küchen eingebaut sowie die Badezimmer komplett erneuert. „In vielen Wohnungen sind nun auch Hunde erlaubt“, berichtete Bossert weiter. Die Gäste hätten sich dies gewünscht, und das Erholungswerk sei in diesem Fall ebenso auf die Wünsche der Urlauber eingegangen wie in anderen Bereichen. „Wir haben jetzt auch Wohnungen mit Sauna oder Kamin“, sagte er. Und weiter: „Die geplanten Kosten sind komplett eingehalten worden, es war nicht teurer.“
Freude über die Investition herrscht bei Bürgermeister Stefan Grote vor. „Das Resultat ist fantastisch“, sagte er bei der Eröffnungsfeier im voll besetzten Gemeinschaftsraum der Einrichtung. Als ehemaliger Mitarbeiter der Post/Telekom freue er sich auch über den Fortbestand des ehemaligen Posterholungswerks. „Viele Unternehmen haben solche Werke geschlossen“, meinte er.
Und auch die alten Einrichtungsgegenstände sind nicht einfach wie zunächst geplant entsorgt worden. Frank Börner, Bürgermeister der mehr als 100 Kilometer entfernt liegenden nordhessischen Stadt Gudensberg, hörte von den Investitionsvorhaben des Erholungswerks und dachte sofort an die Partnerstadt Schtschyrez in der Ukraine.
Er fackelte nicht lange, nahm Kontakt zu der Einrichtung auf. Mit Erfolg: Wenige Tage später brachten 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Gudensberg und zehn Mitarbeiter des Bauhofs die alten Braunlager Möbel, Fernseher und Sanitäranlagen mit fünf großen Lastwagen in die ukrainische Partnerstadt, die in der Nähe von Lemberg liegt und 1500Kilometer entfernt von der Harzstadt ist.
„Die Möbel, die wirklich noch in Schuss waren, die Waschbecken, die Spüle oder die alten Fernseher stehen jetzt alle entweder im Kindergarten, in der Schule oder im Krankenhaus von Schtschyrez“, sagte Bürgermeister Börner. Die Bürger der westukrainischen Stadt hätten sich sehr über diese Spende gefreut, für die die Stadt Gudensberg insgesamt 12000 Euro an Transportkosten aufgebracht hat.
Aber auch die Stadt Braunlage habe kräftig geholfen, erklärte der Hesse erfreut. Die Braunlager haben die Straßen rund um die Ferienwohnungsanlage unbürokratisch gesperrt und ihre Hilfe avisiert, wenn denn Feuerwehrleute oder Bauhofmitarbeiter aus Gudensberg ausgefallen wären, so Börner.