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Einmal mit Tim Cook im Silicon Valley plaudern

Was darf es sein? Ein Elefant oder doch lieber der Krake? Stefan Liesendahl führt sein Programm vor.  Foto: Meyer-Zurwelle

Was darf es sein? Ein Elefant oder doch lieber der Krake? Stefan Liesendahl führt sein Programm vor. Foto: Meyer-Zurwelle

Immenrode. Einmal hinter die Kulissen des US-amerikanischen Unternehmens Apple schauen und einen Einblick in die Denkschmiede bekommen, innerhalb derer das I-Phone und andere smarte Technik entstanden ist. Für viele Fans des Technologieunternehmens, das 1976 von Steve Jobs gegründet wurde, bleibt das ein Traum. Für den 22-jährigen Immenröder Stefan Liesendahl wird das in diesem Jahr Wirklichkeit.

Von Silja Meyer-Zurwelle Sonntag, 21.04.2019, 10:00 Uhr

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Er ist einer der Gewinner eines Stipendiums für die sogenannte „Worldwide Developers Conference“ (WWDC), die von Apple einmal im Jahr im kalifornischen San José inmitten des Start-Up-Areals Silicon Valley veranstaltet wird. „Ich weiß nicht genau, wie viele das Stipendium bekommen haben. Ich glaube, es sind etwa 50, vielleicht 100 Teilnehmer aus aller Welt, die Anfang Juni nach San José kommen dürfen“, erzählt Stefan Liesendahl. Seit sieben Jahren beschäftigt er sich mit der Kunst des Programmierens. Sein Interesse dafür kommt nicht von ungefähr: „Mein Vater ist Software-Entwickler. Er hat die Neugier dafür in mir geweckt“, sagt er schmunzelnd. Viele würden das Programmieren als eine Beschäftigung ansehen, mit der sich nur Eigenbrötler auseinandersetzen. „Das sehe ich aber absolut nicht so. Ich finde, dass es vor allem eine Kreativsache ist“, erklärt Liesendahl.

Kreativ geht es auch bei dem Programm zu, das der Entwickler sich als Eintrittskarte zur WWDC ausgedacht hat. Mit Stefan Liesendahls „Machine Learning Drawing-Book“, kurz ML-Drawing-Book, können jüngere Anwender spielerisch Tiere zeichnen. Ob Elefant, Giraffe oder Krake: Das Kind darf sich ein Tier aus der Liste aussuchen und mit dem Programm trainieren, dieses besonders gut zu malen.

„Es lässt sich einstellen, inwieweit das Programm dabei hilft. Am Ende sagt es genau, was gezeichnet wurde und wie sehr das Tier mit seinem wirklichen Aussehen übereinstimmt“, schildert Stefan Liesendahl. Es ist beeindruckend zu sehen, was der junge Entwickler innerhalb von zehn Tagen auf die Beine gestellt hat.

Wie lange er in dieser Zeit daran gesessen hat? „Fast die ganze Zeit“, sagt er. Schwer sei besonders gewesen, überhaupt erst einmal eine Idee zu bekommen. „Es gab keine Eingrenzung vonseiten Apples. Außer, dass wir in der Programmier-Sprache Swift entwickeln sollten und, dass das Programm innerhalb von drei Minuten ausprobiert werden kann“, meint er.

Einen guten Einfall hatte er ganz offensichtlich dennoch. Und gelohnt hat es sich auch. Vom 3. bis zum 7. Juni fliegt Stefan Liesendahl zur WWDC. Von der Gelegenheit, den Apple-Chef Tim Cook zu treffen über Workshops und Vorträge warten dort viele spannende Erfahrungen auf den Programmierer, der Wirtschaftsinformatik an der Leibniz-Fachhochschule in Hannover studiert. Und wer weiß, welche wegweisenden Begegnungen für den beruflichen Werdegang warten. „Es ist eine wichtige Kontaktstelle für die Karriere“, bestätigt Liesendahl.

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