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Ein „Dankgang“ für Reinhard Guischard

Sonniger Abschluss mit Sonnenblumen in der Hand: Am Ende des Tages führt der am Mittag begonnene „Dankgang“ Reinhard Guischard in die „Oschiwa“, der Zentrale der Diakonischen Beratungsdienste an der Oberen Schildwache. Links hinter ihm freut sich Joachim Röpke, dass seine Idee  einen derart  großen Anklang gefunden hat. Fotos: Heine

Sonniger Abschluss mit Sonnenblumen in der Hand: Am Ende des Tages führt der am Mittag begonnene „Dankgang“ Reinhard Guischard in die „Oschiwa“, der Zentrale der Diakonischen Beratungsdienste an der Oberen Schildwache. Links hinter ihm freut sich Joachim Röpke, dass seine Idee einen derart großen Anklang gefunden hat. Fotos: Heine

Goslar. Das erste Büro der Caritas an der Zehntstraße, die Neuwerkkirche, St.Jakobi, das Amsdorfhaus, St.Annen, die Goslarschen Höfe und am Ende – selbstredend – die „Oschiwa“ der Diakonischen Beratungsdienste (Obere Schildwache): Den zahlreichen Spuren seines eigenen Wirkens ist am Mittwoch der Ewig-Vorsitzende Reinhard Guischard gefolgt.

Von Frank Heine Donnerstag, 10.08.2017, 10:25 Uhr

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Goslar. Das erste Büro der Caritas an der Zehntstraße, die Neuwerkkirche, St.Jakobi, das Amsdorfhaus, St.Annen, die Goslarschen Höfe und am Ende – selbstredend – die „Oschiwa“ der Diakonischen Beratungsdienste (Obere Schildwache): Den zahlreichen Spuren seines eigenen Wirkens ist am Mittwoch der Ewig-Vorsitzende Reinhard Guischard gefolgt.

Der 73-jährige Ex-Pfarrer vom Frankenberg, 1978 als Schulpfarrer nach Goslar gekommen, 36 Jahre lang an der Vereinsspitze im Kampf für die Belange seelisch verwundeter Menschen und erst seit Kurzem ohne offizielle Funktion, wurde von vielen Weggefährten aus dreieinhalb Jahrzehnten überrascht. Sie nahmen ihn auf einen gut viereinhalbstündigen „Dankgang“ durch Goslar mit, dem – mit Kommen und Gehen – weit mehr als 100 Menschen folgten.

Die Idee hatte Werkhof-Leiter Joachim Röpke, Gattin Mette Guischard verriet ihrem Mann vorab nur, dass die Beratungsdienste kurz Dank sagen wollten. Einen irgendwie offiziellen Abschied hatte es nach zuletzt leidiger Insolvenz-Geschichte nicht gegeben.

Kurzer Dank? Langer Gang! Schon an Station eins auf der Zehntstraße warteten fast zwei Dutzend einstige und aktuelle Freunde und Mitstreiter. Es folgten ungezählte wertschätzende Worte und herzliche Umarmungen, fröhliche Erinnerungen und unter die Haut reichende Momente. Aber Guischard wäre natürlich nicht Guischard, hätte er nicht hier noch einen munteren Spruch und dort noch eine kurze Anekdote zum Schmunzeln vorgetragen. Annähernd offiziell wurde es vor Neuwerk, wo Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk Guischard als Ideengeber, Anpacker und einen Ausprobierer würdigte, der eben nicht vor allem Neuen als Miesmacher und Berufsverhinderer unterwegs gewesen sei und der Stadt über Jahrzehnte seinen Stempel aufgedrückt habe. „Ich weiß nichts Schöneres, als Ihnen zuzuhören, Herr Oberbürgermeister“, schmunzelte Guischard, herzte diesen und später den Ersten Stadtrat und Ex-Stadtbrandmeister – „das ist Burkhard Siebert, der Feuerwehrmann“.

Mit Gisela Kulmann vom Neuwerk-Kaffeetreff ging es weit zurück in der Zeit. Mit ihr und ihren Damen verbindet den Ex-Pfarrer eine lange Geschichte des Kümmerns um jene, die Hilfe dringend brauchten. Die Freude ist groß, so Kulmann, dass Guischard im Oktober dort den Erntedank-Gottesdienst halten werde. Ganz klar: Wie eben im Alltag Hindernisse aus dem Weg zu räumen sind, wusste Guischard höchst anschaulich zu schildern. Gerade erst hatte ihn ein Taxi-Fahrer, der ihn zu einer Reha nach Bad Lauterberg bringen sollte, als jenen Pastor wiedererkannt, der anno dazumal mit ihm als Bus-Fahrer in Lübeck unterwegs gewesen sei. An Bord viele Geistliche aus Goslar, die – das hatte der gute Mann nie vergessen und erzählt es deshalb noch heute – in den engen Gassen der Marzipanstadt auf Guischards Geheiß einen störend parkenden Ostsee-Pkw mal eben beiseite hoben, damit der Harz-Transport seinen Weg fortsetzen konnte. So ist er eben...

Umarmung für den „Feuerwehrmann“: Reinhard Guischard herzt den Ersten Stadtrat Burkhard Siebert.

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Willkommen bei den Anfängen: Caritas-Chef Andreas Pleyer (li.) nimmt den überraschten Ex-Vorsitzenden der Beratungsdienste auf der Zehntstraße in Empfang

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