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Ehemaliges Gmelin-Institut findet keinen Käufer

Auch der zweite Zwangsversteigerungstermin für den Gebäudekomplex des ehemaligen Gmelin-Instituts in Clausthal ist gescheitert. Foto: Bertram

Auch der zweite Zwangsversteigerungstermin für den Gebäudekomplex des ehemaligen Gmelin-Instituts in Clausthal ist gescheitert. Foto: Bertram

Auch der zweite Zwangsversteigerungstermin verlief ohne Erfolg. Das ehemalige Gmelin-Institut, das einst Geschäftssitz von „Clausthaler Solar“ werden sollte, findet keinen Käufer.

Freitag, 06.12.2013, 20:00 Uhr

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Vor leeren Rängen fand der Termin am Freitag im Amtsgericht Clausthal-Zellerfeld statt. Beim Verkündungstermin am 18. Januar waren noch 25.000 Euro von einem Interessenten geboten worden. Das festgesetzte geringstzulässige Gebot, das die Gerichtskosten und Grundsteuerforderungen der Samtgemeinde Oberharz abdeckt, betrug damals 24.775 Euro. „Für die Volksbank wäre praktisch nichts übrig geblieben“, entnimmt Rechtpfleger Ulrich Stöckemann auf GZ-Nachfrage der Akte. Die Volksbank lehnte deshalb ab.

Diesmal hätte der Zuschlag auf ein Gebot auch dann erteilt werden können, wenn es weniger als die Hälfte des Grundstückswertes betragen hätte. Das Amtsgericht gibt den Verkehrswert des Riesenkomplexes aus Gebäude- und Freiflächen, das zuletzt Bundeswehr-Unterkunft gewesen war, mit 230.000 Euro an. Die Volksbank im Harz melde 240.790 Euro Grundschuld und Zinsen an. Dies sei aber „nicht gleichbedeutend mit dem Betrag, den die Volksbank im Harz zu kriegen hat“, erklärt Friedhelm Willner, der die Volksbank vertritt.

Diesmal legte Rechtpfleger Stöckemann das geringste zulässige Bargebot mit 33.203,36 Euro fest. Nur zusammen seien die drei Grundstücke zu ersteigern. Um 10.07 Uhr forderte der Rechtspfleger zur Abgabe von Geboten auf, um 10.38 Uhr wurde die Versteigerung ohne ein einziges Gebot geschlossen und das Verfahren bezogen auf den Gläubiger Samtgemeinde Oberharz nach Paragraf 77 „einstweilig eingestellt“.

Wie geht es nun weiter? Im nächsten Jahr wird es einen neuen Termin geben, erklärt Stöckemann. Dann seien erneut alle Gläubiger vertreten, und die Kosten würden neu berechnet. Das geringste Gebot werde dann vermutlich fast 40.000 Euro betragen. Eigentümer des zur Versteigerung stehenden Objekts bleibt weiterhin eine nur namentlich bekannte Einzelperson aus Saudi Arabien, die durch den einstigen „Clausthaler Solar“-Projektplaner vertreten wird.

Seit Jahren steht der riesige Gebäudekomplex an der Altenauer Straße leer. Die Bausubstanz des im Jahr 1941 gebauten Komplexes Altenauer Straße 46 sei hinter der Holzfassade massiver Stahlbeton – voll unterkellert, sagt Friedhelm Willner. Besichtigungen mit Interessenten habe es kürzlich gegeben. „Die wollten alle im studentischen Bereich etwas machen“, sagt Willner. Nachteilig sei die ungünstige Lage: „Zu weit draußen, das schreckt die Interessenten ab.“ Heike Reinke vertrat die Samtgemeinde Oberharz.

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