Ehemalige Produktionsstätte von Sonnen Bassermann hat neuen Eigentümer

<p>Nach dem Verkauf wird auf dem ehemaligen Werksgelände von Sonnen Bassermann in Seesen aufgeräumt. Foto: Kühlewind</p>
Seesen. 25 Jahre nach Schließung der Sonnen Bassermann-Produktionsstätte an der Bismarckstraße 42 gibt es jetzt die Chance auf eine Weiterentwicklung des Areals: Bei einer Grundstücksauktion hat der Züricher Kurt Ratter, Geschäftsführer der Artetectura Projektgesellschaft GmbH, den Zuschlag für das Gewerbeobjekt erhalten.
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Der Geschäftsmann hatte mit 35 anderen Interessenten die Unterlagen des Auktionshauses angefordert und als Einziger ein Gebot abgegeben.
Auf dem 16.600 Quadratmeter großen Gelände befinden sich elf ein- bis viergeschossige Hallen mit einer Nutzfläche von rund16.500 Quadratmetern. Etwa Dreiviertel der Fläche ist vermietet, sie wird zu Lagerzwecken genutzt.
Derzeit sind Arbeiter dabei, auf dem Gelände aufzuräumen und Ordnung zu schaffen. Auch müssen einige Reparaturarbeiten ausgeführt werden. „Danach sehen wir, wie es weitergeht. In acht Wochen wissen wir mehr“, sagt Ratter und verspricht: „Die bestehenden Verträge bleiben bestehen. Es ist nicht mein Ansinnen, die Leute vor den Kopf zu stoßen und rauszuwerfen.“
Ratter kennt das Objekt bisher nur aus den Unterlagen und will es sich ansehen, sobald dort Ordnung herrscht. Dann geht es vor allem darum, wie die bisher leer stehenden Gebäudeteile genutzt werden können. „Wir haben da einiges in der Schublade, was sich umsetzen lässt“, kündigt der Investoran. Ratter kann sich Ateliers oder ein Kulturzentrum vorstellen, will aber zunächst vor Ort die Bedürfnisse kennenlernen. „Wir sind für Input aus der Region dankbar“, sagt er.
„Ich freue mich, dass es einen Menschen gibt, der das weiter macht“, sagt Alteigentümer Klaus-Dieter Schumann aus Hahausen. Der 77-Jährige erklärt, er habe sich aus Altersgründen von dem Objekt getrennt. Es war bereits der zweite Versuch: Nach einer ersten Auktion vor fünf Jahren war der Kaufpreis nie überwiesen worden und die Eigentumsübertragung so gescheitert.
Für Schumann war das Gelände nicht einfach ein Renditeobjekt, sondern eine besondere Herzensangelegenheit. Als 16-Jähriger fing er als Lehrling in der Teigwarenfabrik an und arbeitete sich bis zumBetriebsleiter in der Konservenfabrik hoch. „Als die Produktionsstätte im Dezember 1992 geschlossen wurde, gingen die Maschinenzu Birkel“, weiß Schumann. Er kennt das Unternehmen noch als Sonne, vor der Übernahme von Bassermann – und den weiteren Veränderungen zu Danone und Heinz. Sieben Jahre lang standen die Gebäude zwischen Bahnlinie und Bundesstraße leer, dann erwarb Schumann die Immobilie und machte die Nutzung der verwaisten Hallen wieder möglich.