Duo hat Pläne für den Steinway-Verein

Silja Meyer-Zurwelle aus Goslar und Noah Vinzens aus Hannover bilden das neue Führungsduo beim Steinway-Verein Wolfshagen. Foto: Ciszewski
Wolfshagen/Goslar. Voller Tatendrang und mit vielen Ideen blickt das neue Führungsduo des Steinway-Vereins in die Zukunft. Der Pianist Noah Vinzens als 1. Vorsitzender und seine Partnerin Silja Meyer-Zurwelle als Stellvertreterin sind kürzlich bei der Mitgliederversammlung an die Spitze des Vereins gewählt worden und lösen damit den langjährigen Vorsitzenden Jochen Bremer ab.
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Wolfshagen/Goslar. Voller Tatendrang und mit vielen Ideen blickt das neue Führungsduo des Steinway-Vereins in die Zukunft. Der Pianist Noah Vinzens als 1. Vorsitzender und seine Partnerin Silja Meyer-Zurwelle als Stellvertreterin sind kürzlich bei der Mitgliederversammlung an die Spitze des Vereins gewählt worden und lösen damit den langjährigen Vorsitzenden Jochen Bremer ab.
Die frisch Gewählten möchten an bislang Bewährtem festhalten und mithilfe von guten Kontakten in die Musikbranche auch neue Wege beschreiten, kündigen sie im Gespräch mit der GZ an. Doch zuerst steht Grundsätzliches an: Beginnen soll die Modernisierung der Vereinsarbeit mit dem Erstellen einer Homepage, der Umstellung des Schriftverkehrs auf E-Mail und dem Entwurf eines neuen Vereinslogos, zählt Noah Vinzens die ersten Schritte auf, die zu tun sind. Das alte Vereins-Logo mit dem Steinway-Flügel hatte sich Jochen Bremer patentieren lassen.
Bisherige rote Fäden im Veranstaltungsprogramm des Vereins wie die Zusammenarbeit mit den Goslarer Klaviertagen und die Reihe der Gedächtniskonzerte sollen weiter gesponnen werden. Doch das Programm soll auch neue künstlerische Akzente erhalten, kündigt Noah Vinzens an. Der 27-Jährige, der als Steinway-Artist auch Markenbotschafter des weltberühmten Unternehmens mit Wolfshäger Wurzeln ist, möchte die guten Kontakte in die Kreativszene nutzen. „Wir wollen weitere namhafte Künstler ins Boot holen und die Veranstaltung auch für andere Kunstbereiche öffnen“, sagt er. Die Nähe zur Klassikszene, Vinzens ist Pianist und Meyer-Zurwelle Geigerin, sei ausgeprägt, aber man plane, auch über diesen Tellerrand hinauszublicken. Derzeit sei man in Gesprächen mit einem „tollen Jazztrio“. Außerdem schwärmt Vinzens von einer zurückliegenden Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Hanns Zischler, mit dem er Literarisches vertonte. „Wir wollen uns programmatisch breit aufstellen. Uns ist wichtig, dass wir auch die Zuhörer mitnehmen, die keine Klassikexperten sind“, sagt der neue Vorsitzende. Der Schwung des in diesem Jahr begangenen 165. Jahrestages der Steinway-Unternehmensgründung soll bei dem Start in die Vereinsarbeit genutzt werden.
Um sich musikalisch zu präsentieren, will Vinzens ein Vorstellungskonzert in der Festhalle geben. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Von den Möglichkeiten der Festhalle ist er angetan. Man könne die Räumlichkeiten nach Bedarf – ob Orchester- oder Kammerkonzert – in der Größe variieren. Das sei ein großer Vorteil. Als „wahren Schatz“ bezeichnet er den Steinway-Flügel, der dem Verein gehört. Das Instrument aus dem Jahr 1907 steht in einem klimatisierten Nebenraum der Festhalle.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit soll die Nachwuchsarbeit sein, der Brückenschlag zwischen professionellen Musikern und Musikschülern. Probenbesuche, Workshops – es gebe einige Möglichkeiten, junge Musiker einzubinden.
Nun gelte es aber zunächst, für die Umsetzung der Pläne Sponsoren und Förderer zu gewinnen. „Das ist unser erstes großes Ziel.“ Die beiden diplomierten Musiker wollen nun deshalb die Werbetrommel rühren für den Verein.
Gegründet hatte sich der Steinway-Verein im Jahr 2011. Einige der „Männer der ersten Stunde“ des Vereins wie Pfarrer Harald Merz, Bernd Klingebiel oder Opernsänger Bernd Unger hatten sich im Laufe der Zeit aus der Zusammenarbeit mit dem Verein zurückgezogen. Im Verein gab es zuletzt Stimmen, die die Arbeit von Jochen Bremer kritisch begleiteten. Dem neuen Duo an der Spitze bietet sich nun auch die Chance, alle Engagierten wieder mit ins Boot zu holen. In den nächsten Wochen gilt es, weitere Funktionen im Vorstand zu besetzen.