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Die Wursttheke als Nachbarschaftstreff

Im Jahr 2001 hat Frank Reuter den elterlichen Betrieb übernommen, Edith Windmann ist nach wie vor hinter der Ladentheke anzutreffen. Foto: Nachtweyh

Im Jahr 2001 hat Frank Reuter den elterlichen Betrieb übernommen, Edith Windmann ist nach wie vor hinter der Ladentheke anzutreffen. Foto: Nachtweyh

Bündheim. Als Edith und Ewald Windmann den kleinen Schlachtereibetrieb an der Breiten Straße im Spätsommer 1967 übernommen hatten, ist er nur eine Fleischerei unter vielen gewesen – in Bündheim. „Das Haus hier war damals schon ein etablierter Schlachterstandort“, erinnert sich Edith Windmann. Und ganz spontan könnte sie noch mindestens ein halbes Dutzend weitere Fleischereibetriebe aufzählen, die es vor 50 Jahren „entlang der Straße“ noch gegeben hat. Heute ist „Windmann“ eine von drei Fleischereien im gesamten Stadtgebiet.

Von Berit Nachtweyh Mittwoch, 20.12.2017, 13:41 Uhr

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Bündheim. Als Edith und Ewald Windmann den kleinen Schlachtereibetrieb an der Breiten Straße im Spätsommer 1967 übernommen hatten, ist er nur eine Fleischerei unter vielen gewesen – in Bündheim. „Das Haus hier war damals schon ein etablierter Schlachterstandort“, erinnert sich Edith Windmann. Und ganz spontan könnte sie noch mindestens ein halbes Dutzend weitere Fleischereibetriebe aufzählen, die es vor 50 Jahren „entlang der Straße“ noch gegeben hat. Heute ist „Windmann“ eine von drei Fleischereien im gesamten Stadtgebiet.

In fünf Jahrzehnten hat sich vieles verändert. Nicht zuletzt deswegen sind Edith Windmann und ihr Sohn Frank Reuter, der den Betrieb im Jahr 2001 übernommen hatte, stolz auf ihr Familienunternehmen. „Wir sind immer noch da“, sagt Reuter und das, obwohl jeder Tag einem Kampf gleiche. Zu einem wichtigen Standbein des Betriebes hätten sich Partyservice und Catering entwickelt. Basis ist und bleibt aber das Ladengeschäft, in dem Edith Windmann nach wie vor hinter dem Verkaufstresen steht. Der Laden ist heute mehr denn je auch ein Kommunikationstreffpunkt für den Ortsteil, „andere Geschäfte haben wir ja in der Nachbarschaft nicht mehr“, sagt Edith Windmann. Zur Stammkundschaft gehören neben Bündheimern und Schleweckern vor allem auch die „Durchreisenden“, die sich morgens auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause mit den sogenannten „Handwerker-Brötchen“ versorgen. Keine moderne Fastfood-Idee übrigens sondern jahrzehntelange Tradition im Hause Windmann.

Die verzehrfertigen Angebote für den Mittagstisch – vom Nudelsalat bis zur Grünkohlpfanne – sind bei Windmann mindestens ebenso beliebt in der Kundschaft wie die „Schusterjungen“ und die Buletten. Solche Hausmannskost „machen wir schon ganz lange“, sagt Edith Windmann. Ihre Kunden wissen das zu schätzen. Dennoch blicken Mutter Edith und Sohn Frank eher skeptisch auf die Zukunft der Fleischerbranche. „Uns fehlt ganz einfach der Nachwuchs“, konstatiert Frank Reuter. Und Edith Windmann befürchtet sogar: „Das Handwerk stirbt aus“.

Doch ihren Betrieb an der Breiten Straße wollen sie so lange wie möglich am Leben erhalten. Darum möchten die beiden am Samstag vor Silvester, 30. Dezember, ab 9 Uhr mit ihren Kunden auf den Ausklang des Jubiläumsjahres zum 50-jährigen Bestehen der Fleischerei anstoßen.

Im Spätsommer 1967 haben Ewald und Edith Windmann die Fleischerei an der Breiten Straße übernommen.  Foto: privat

Im Spätsommer 1967 haben Ewald und Edith Windmann die Fleischerei an der Breiten Straße übernommen. Foto: privat

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