Die Firma Junker wird 100 Jahre alt

Karin Reinecke in diesen Tagen vor ihrem Geschäft „Adolf Junker“ in der Elbingeröder Straße. Es feiert am heutigen Montag sein 100-jähriges Bestehen. Foto/Repros: Eggers
Braunlage. Heute auf den Tag genau vor 100 Jahren hat Adolf Junker in Braunlage sein Haushaltswaren-Geschäft eröffnet. Der Start erfolgte noch in der Marktstraße 10. Neun Jahre später wechselte Junker an den jetzigen Standort in der Elbingeröder Straße. Heute feiert das Unternehmen 100-jähriges Bestehen.
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Eigentümerin Karin Reinecke ist erst die dritte Chefin des Hauses in diesen 100 Jahren. Sie hat am 1. Januar 1991 den Betrieb von ihrem Vater Friedrich Reinecke übernommen, der ihn seit dem 1. Januar 1964 führte. Und wenn der Harz nicht so eine Ähnlichkeit mit dem Riesengebirge hätte, wäre Friedrich Reinecke wohl nicht nach Braunlage gekommen. Er wollte sich irgendwo in Deutschland selbstständig machen, sagt seine Tochter. Die Wahl fiel schließlich auf Braunlage, und das nicht nur, weil dem Vater das Geschäft Adolf Junkers so gut gefiel, der einen Nachfolger suchte.

Die Firma Junker in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Friedrich Reinecke hatte zu der Zeit das Geschäft von Adolf Junker gepachtet.
„Meiner Mutter, die aus Hirschberg im Riesengebirge stammt, gefiel Braunlage sehr gut, weil die Stadt sie an ihre Heimat erinnerte“, sagt Karin Reinecke. Zudem habe Braunlage damals, Mitte der sechziger Jahre, alle Schulformen vor Ort gehabt, „man konnte sogar das Abitur in der Stadt machen und das war für meine Eltern ein entscheidendes Kriterium“, erklärt sie.
Mit der Übernahme des Betriebes erweiterte der gelernte Eisenhändler Friedrich Reinecke das Sortiment um Eisenwaren und Ölöfen. Zu den vorherigen Betreibern entwickeln die Reineckes schnell ein familiäres Verhältnis. Die heutige Eigentümerin spricht von Tante Rosa und Onkel Adolf, wenn sie von den Junkers redet.

Das erste Geschäft Adolf Junkers in der Marktstraße 10. Das Haus ist 1929 abgerissen worden.
Karin Reinecke hat das Geschäft von der Pike auf gelernt. Sie half bereits als Kind ab und an, lernte den Beruf der Einzelhandelskauffrau für Glas und Porzellan in Hannover, war dann in Oldenburg tätig, bildete sich zur Betriebswirtin für Eisenwaren und Hausrat fort und führte dann eine Abteilung eines renommierten Kaufhauses in Stuttgart.
„1990 ereilte mich der Ruf meines Vaters, den Betrieb in Braunlage zu übernehmen“, sagt Karin Reinecke. Die heute 59-Jährige ergriff die Chance und übernahm zum 1. Januar 1991 nicht nur das Geschäft, sondern kaufte auch das Haus in der Elbingeröder Straße. „Mein Vater hatte den Betrieb gepachtet“, berichtet Karin Reinecke, die das Sortiment um Stahlwaren erweiterte. Taschen- und Küchenmesser sowie Scheren würden speziell von den Urlaubern gerne gekauft, berichtet die Unternehmerin, die seit Jahren zusammen mit Monika Radermacher in dem Geschäft tätig ist. Eigentlich hatte Karin Reinecke geplant, das 100-jährige Bestehen groß zu feiern. Doch weil ihre Mutter erst vor wenigen Wochen verstorben ist, verzichtet sie auf die Feierlichkeiten. „Meine Mutter hätte das 100-jährige Bestehen so gerne noch erlebt“, sagt sie.