„Böse Wetter“ im Clausthaler Pulverhaus
Hauptdarsteller Matthias Koeberlin (re.) posiert nach Drehende am „Pulverhaus“ für ein Erinnerungsfoto. Fotos: Bertram
Clausthal-Zellerfeld. Auch das Pulverhaus – Sitz des Weltmarktführers der Partikelmesstechnik, der Sympatec GmbH – war jetzt Drehort und Kulisse für den Krimi „Böse Wetter“, der im Ersten laufen wird.
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Neben Matthias Koeberlin und Catherine Bode in den Hauptrollen spielen Götz George und Gudrun Landgrebe in dem Ost-West-Familien-Drama im Bergwerks-Milieu mit.
„Sie waren wirklich der letzte Anker hier. Wir brauchten eine Umgebung, die nicht nach Harz riecht“, sagte Regisseur Johannes Grieser am späten Montagnachmittag nach Drehende zu Firmenchef Dr. Stephan Röthele. Dieser war geschmeichelt aber zugleich besorgt, was das Bild des Harzes angeht, dessen innovative Seite Sympatec verkörpert, gleichwohl der Tradition verbunden.
Im Vergleich mit Berlin, wo die Pulverhaus-Szenen letztlich spielen werden, können allerdings nicht viele Städte mithalten. Sympatec kann es. „Das ist ja ein Gebäude, das kann in Berlin Zehlendorf stehen“, sagte der Regisseur. Passend zum Drehbuch: „Wir brauchen moderne Architektur.“ Unter der Konstruktion aus bogenförmigen Stahlträgern und Glas stehen für den Einsatz im Bergwerk entwickelte Roboter. Mittendrin Hauptdarsteller Matthias Koeberlin. Zahlreiche Komparsen in eleganten Anzügen wirken mit. Rings um das Pulverhaus steht der riesige Tross an Fahrzeugen und Filmleuten.
„Ihr Dialekt ist nicht von hier“, meinte Produzent und Co-Autor Michael Gebhart zu Stephan Röthele. Der lachte und erklärte: „Aus der Pfalz.“ Für die gastfreundliche Unterstützung seitens des Unternehmens ist Gebhart sehr dankbar. Und sprach im entspannten Gespräch Schwierigkeiten bei den Dreharbeiten im Harz an: „Mit dem Wissen, was wir jetzt haben, hätten wir besser nicht im Harz drehen sollen.“ Im Film gehe es gar nicht um das Mittelgebirge, sondern um eine Bergbaugeschichte. „Die hätten wir auch im Ruhrgebiet drehen können“, meinte der Produzent. Nachgefragt, warum besser nicht im Harz? „Es sind logistische Geschichten“, begründet Gebhart. Zeit- und kostenintensiv seien die „unglaublich langen Wege“. Viele Fahrzeuge verbrauchten viel Sprit. Auch fehle es hier an schnellen Einkaufsmöglichkeiten für den Film. „Den Fundus gibt es in Berlin“, erklärte Gebhart. Alles müsse mitgebracht werden. Auch seien die Zeiten, um Daten vom Hotel aus hochzuladen, zu lang. Filmclips würden nach Leipzig gebracht und dort vorgeschnitten. Die Menschen im Harz hingegen seien sehr gastfreundlich. „Wir sind überall gut aufgenommen worden.“
Die Suche nach geeigneten Untertage-Drehorten sei kein Problem gewesen. „Problematisch war es, ein Gebäude zu finden, das wir über Tage als Bergwerk zeigen können“, sagte der Produzent. „Es kann nicht sein, dass man hier die Tür vor der Nase zugeschlagen kriegt“, beklagte Gebhart mangelndes Entgegenkommen der zuständigen Stellen in Sachsen-Anhalt, den Landrat des Kreises Harz inbegriffen. Argumentiert werde mit dem Denkmalschutz. Gedreht werde die Szene nun nicht in Elbingerode, sondern in Bad Grund. Dort, wo vor nicht allzu langer Zeit auch George Clooney drehte. Mit großem Aufwand sei eine Kaue hergerichtet worden.
Dr. Stephan Röthele (li.) im Gespräch mit Film-Produzent Michael Gebhart.