Aus für das Pelletwerk in Langelsheim

Das Pelletwerk an der B 82 in Langelsheim wird seinen Betrieb einstellen. Archivfoto: Ciszewski
Langelsheim. Die Holzpelletieranlage an der B 82 ist verkauft. Der neue Eigentümer plant, den Betrieb an einem anderen Standort fortzuführen. Es stellt sich die Frage, was passiert mit den Angestellten.
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Die Holzpelletieranlage in Langelsheim wird ihren Betrieb vor Ort einstellen. Das Werk, für das im Februar dieses Jahres Insolvenz beantragt worden war, hat einen neuen Eigentümer. Die Gläubigerversammlung war am Donnerstag vergangener Woche einstimmig dem Vorschlag des zuständigen Insolvenzverwalters Blersch Goetsch Partner gefolgt, das Pelletwerk an einen Bieter zu verkaufen.
Die Zukunft der Mitarbeiter in Langelsheim ist unklar. Anfang Juli noch hatte sich ein Sprecher der Juwi AG, die mit einem Anteil von 37,55 Prozent an der Betreibergesellschaft für das Pelletwerk beteiligt ist, optimistisch zur Zukunft des Werks geäußert. Man sei zuversichtlich, dass es noch im Sommer zum Verkauf komme und die acht vor Ort fest angestellten Mitarbeiter in einem solchen Fall voraussichtlich in ähnlichem Umfang wie bisher vom neuen Eigentümer weiterbeschäftigt werden können, hatte damals ein Sprecher gesagt. Das ist nun unklar. Die vor Ort tätigen Mitarbeiter sind nicht bei der insolventen Betreibergesellschaft Rio Holzenergie beschäftigt, sondern bei einem anderen Unternehmen der Juwi-Gruppe. Bei der Juwi-Zentrale in Wörrstadt war am Montag niemand zu erreichen. Vom Insolvenzverwalter heißt es, dass beim Verkauf „deutlich über den Erwartungen liegende Gebote“ realisiert werden konnten. Leider entfielen durch den Verkauf die Arbeitsplätze vor Ort, aber in einem Insolvenzverfahren käme es darauf an, im Interesse aller Gläubiger eines Unternehmens, „die Vermögenswerte bestmöglich zu realisieren“. Zum Grund der Pleite in Langelsheim heißt es vom Insolvenzverwalter: „Für eine Fortsetzung des bislang stets verlustbringenden Betriebes der Holzpelletieranlage haben die Standortnachteile in Langelsheim zu schwer gewogen, zumal noch vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch die Gewerbeaufsicht neue, kostenauslösende Maßnahmen zur Reduzierung der Geruchsemmissionen angeordnet worden waren.“ Als weitere Gründe für die Unwirtschaftlichkeit des Werks in Langelsheim hatte Juwi bereits im März angeführt, dass „insbesondere logistische Herausforderungen und sehr ungünstige, langfristige Vertragsbindungen“ zum Insolvenzverfahren geführt hätten.
Die Holzpelletieranlage im Innerstetal war mit großen Erwartungen gestartet. Noch vor dem Baubeginn im Juni 2010 war Langelsheim von Juwi als „idealer Standort“ bezeichnet worden. Langelsheim sei ausgewählt worden, weil dort eine „ideale Anbindung an das Holzhackschnitzelkraftwerk für die Trocknung der Rohstoffe“ gegeben sei. Auch sonst habe es gepasst: Die regionale Rohstoffsituation und die Nachfrage von Endkunden nach Pellets in der Region sei gut, hatte ein Sprecher des Unternehmens noch vor drei Jahren gesagt.