Zähl Pixel
GZ-Archiv

Aufbruchstimmung bei den Seilbahnen

Noch stehen die Gondeln still. Ende des Monats soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.  Fotos: Seltmann, GZ-Archiv

Noch stehen die Gondeln still. Ende des Monats soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Fotos: Seltmann, GZ-Archiv

Braunlage. Wenn die Seilbahnen wieder fahren, dann kommen auch die Touristen wieder. Das ist die Hoffnung in Braunlage und St. Andreasberg. Zum 29. Mai sollen die Kabinen und Lifte am Wurmberg und am Matthias-Schmidt-Berg in Betrieb gehen. Das ist der Stichtag, den das Land Niedersachsen vorgegeben hat.

Freitag, 08.05.2020, 12:42 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Seit Mitte März in Kurzarbeit befinden sich die Mitarbeiter der Alberti-Lift GmbH, sagt Geschäftsführer Karsten Otto in St. Andreasberg. „Wir planen seit Wochen und stehen in den Startlöchern.“

So sieht es auch bei der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft aus, die im März zunächst mit einigen Mitarbeitern, seit dem 1. April komplett in Kurzarbeit und seit Mitte dieser Woche wieder am Einsteigen ist. Nach dem schlechten Winter und dem ausgefallenen Ostergeschäft muss die Saison jetzt losgehen. „Vielleicht können wir einen Teil des bereits verlorenen Sommers noch einholen“, hofft Betriebsleiter Dirk Nüsse am Wurmberg, nachdem das Geschäft im April und Mai fehlte. Der Besucherandrang an den Wochenenden etwa am Oderteich lasse darauf schließen, dass vielen zu Hause die Decke auf den Kopf falle und dass nun wieder etwas passieren müsse.

Dirk Nüsse

Dirk Nüsse

Der Schneemangel und die milden Temperaturen bescherten dem Skigebiet in Braunlage lediglich rund 26 Wintersporttage. Im Vorjahr lief der Betrieb 80 Tage lang. Dennoch seien der Ort und die Gastronomien gut gefüllt gewesen, bilanziert Nüsse. „Wir haben alles gegeben.“ Aus dieser Saison könnten Schlüsse gezogen werden für die nächste, um für den Harz den besten Weg zu finden.

Die frostklirrenden Winter gebe es zwar nicht mehr. Doch es gebe immer noch genügend Tage und Nächte, an denen beschneit werden könnte. Nüsse hat beobachtet, dass alle fünf bis acht Jahre der „schlechteste“ und dann wieder der „beste“ Winter „dran“ seien. „Dann müsste es sich ja jetzt wieder bessern.“

Am Matthias-Schmidt-Berg sind die Mitarbeiter der Alberti-Lift GmbH bereit und freuen sich auf die Gäste.

Am Matthias-Schmidt-Berg sind die Mitarbeiter der Alberti-Lift GmbH bereit und freuen sich auf die Gäste.

Nach dem Start am 27. Dezember hatte am Wurmberg bis Ostern durchgezogen werden sollen. Als Mitte März die eiskalten Nächte kamen, hätte perfekt beschneit werden können. „Wir hätten die ganzen Osterferien durchfahren können“, seufzt Nüsse. Doch davor kam Corona und alles lag still. Bis jetzt. Nun herrscht auch am Wurmberg Aufbruchstimmung. Es wird geputzt und geplant. Mit den Sechsitzer-Gondeln sieht Nüsse die Seilbahn gut aufgestellt, um alle Auflagen erfüllen zu können. Eine Revision, wie sie sonst im Frühjahr nach der Wintersaison ansteht, fällt in diesem Jahr aus. „Wir ziehen direkt durch“, sagt Nüsse. Denn Überprüfungen der Verschleißteile und Stützentests hätten gezeigt, dass aufgrund des schwachen Winters und teils halbvoller Kabinen nur geringe bis gar keine Abnutzungsspuren vorhanden seien. Nur ein Viertel der Besucher, die sonst die Bahn in Anspruch nehmen, sei gekommen. „Die Belastung der Bahn ist daher verschwindend gering.“ Um sich auf die Besucher vorzubereiten, wird das Außengelände auf Vordermann gebracht. Im Juni werden die Ziegen und Kaninchen auch wieder die Wassererlebniswelt bevölkern. „Da ist viel Platz,“ freut sich Nüsse, dass Abstandsregeln leicht eingehalten werden können. Aus den Wintermonaten kennt sich das Wurmbergseilbahn-Team zudem mit Besucherlenkung an den Kassen aus. Hier sollen entsprechende Maßnahmen je nach den Auflagen vorbereitet werden.

„Vielleicht können wir ja sogar vor dem 29. Mai starten“, hofft Karsten Otto und verweist ebenfalls auf viel Platz. „Wir sind bereit.“ Ohnehin laufe am Matthias-Schmidt-Berg fast alles berührungslos.

Wurmbergseilbahn-Mitarbeiterin Petra Blaschnig macht klar Schiff.

Wurmbergseilbahn-Mitarbeiterin Petra Blaschnig macht klar Schiff.

Karsten Otto

Karsten Otto

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region