Alte Jugendherberge soll künftig Radler- und E-Mobilisten locken

Für die ehemalige Clausthaler Jugendherberge gibt es ein Nachnutzungskonzept: umweltfreundlicher Tourismus. Foto: GZ-Archiv
Clausthal-Zellerfeld. Seit 2009 steht die ehemalige Clausthaler Jugendherberge leer. Jetzt kommt für das einstige 100-Betten-Haus an der Altenauer Straße eine touristische Nachnutzung in Sicht.
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Ein örtliches Unternehmen möchte es übernehmen, sanieren und für Angebote im Bereich Mountainbike und E-Mobilität umgestalten.
Der Bau- und Feuerwehrausschuss der Samtgemeinde hat das Thema heute auf der Tagesordnung, weil für diese Umnutzung der Flächennutzungsplan des Bereichs am östlichen Stadtrand geändert werden muss, da er für das Objekt bislang eine „Zweckbestimmung Jugendheim“ festlegt. „Wesentlicher Inhalt der Planung ist die Änderung des Gebietstyps in eine dem Vorhaben nicht entgegenstehende Sonderbaufläche Fremdenverkehr“, erläutert Lars Michel vom Samtgemeinde-Fachdienst Bauleitplanung zur Beschlussvorlage.
Eine erste Behörden-Beteiligungsrunde mit Umweltprüfung für diese 90. Änderung des Flächennutzungsplans Clausthal-Zellerfeld hatte im Sommer stattgefunden und keine Anhaltspunkte gegen ein solches Vorhaben ergeben. „Die Nachnutzung eines Leerstands statt der Inanspruchnahme unbelasteter freier Landschaft im Sinne eines Flächen-Recyclings“ sei bereits als Beitrag zur Eingriffsminimierung anzusehen, heißt es im Umweltbericht. Die Nutzungsänderung lasse deutlich geringere Schmutzwassermengen erwarten als zur Betriebszeit als Jugendherberge mit rund 100 Betten. Und letztlich würde die Umsetzung der Planung einen Leerstand am Stadtrand verschwinden lassen, für den, so Michel, „mit weiterem Verfall die Entwicklung zu einer sogenannten Schrott-Immobilie zu erwarten wäre“.
Die Schließung der Jugendherberge – zusammen mit der Schließung der Altenauer Jugendherberge auf der Rose, beide 2009 – war für die Samtgemeinde ein harter Schlag gewesen, der den Oberharz laut GLC-Analyse im Folgejahr 17.500 Übernachtungen kostete.
Das Haus in Altenau wurde trotz recht hohen Investitionsstaus noch im Schließungsjahr von einem Ukrainer übernommen und als „Jugendhotel Drei Bären“ wiedereröffnet. Für das Gebäude in Clausthal-Zellerfeld suchte das Deutsche Jugendherbergswerk (DHW) jahrelang nach Kaufinteressenten. In verschiedenen Immobilienportalen im Internet war das Objekt zum Kaufpreis von 200.000 Euro ausgeschrieben.
Die öffentliche Sitzung des Bau- und Feuerwehrausschusses beginnt um 18.30 Uhr in der Feuerwache Altenau. Weitere Tagesordnungspunkte sind der Bericht des Gemeindebrandmeisters und die Bekanntgabe erteilter Aufträge.