Sportbetrieb im Harz: Wahrscheinlich komplettes Erliegen bis Ostern
Der Niedersächsische Fußballverband hat zunächst bis zum 23. März alle Spiele abgesetzt. Foto: GZ-Archiv
Der Niedersächsische Fußballverband setzt zunächst zwei Spieltag ab. Andere Sportarten legen eine Zwangspause bis Ostern ein. Ob es danach weiter geht, ist offen.
Allein der Niedersächsische Fußballverband (NFV) hat bisher gezögert, eine längere Pause anzuordnen. Er hat zunächst nur die Spieltage an diesem und dem kommenden Wochenende abgesetzt.
Klare Kante bezieht Volker Bäcker, Vorsitzender des Kreissportbundes Goslar: „Da für alle wohl klar und einsichtig feststeht, dass wir uns mit dem Sportbetrieb mittendrin in einer möglichen Ausbreitungskette befinden, können wir keine Insellösung präferieren“, heißt es in einem offenen Brief an die Vereine. „Attribute wie Spaß, Geselligkeit und Training treten klar in den Hintergrund und Begriffe wie Notwendigkeit, Gesundheit und Schutz gegenüber Mitmenschen sollten in dieser Situation unser Handeln bestimmen.“ Daher gebe es eine Empfehlung: Die Vereine sollten ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb bis auf Weiteres komplett ruhen lassen.
Fußball: Der größte Verband meldete sich als einer der Letzten. Der NFV hat den gesamten Spielbetrieb zunächst bis zum 23. März ausgesetzt. „Der NFV beobachtet in den kommenden Tagen und Wochen sehr aufmerksam die Entwicklungen um den Corona-Virus und wird sorgfältig prüfen, inwieweit eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes im Einklang mit den Empfehlungen bzw. Vorgaben der maßgeblichen Behörden möglich ist“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Rechtzeitig vor dem 24. März 2020 wird eine Neubewertung zum Umgang mit dem Spielbetrieb veröffentlicht.“
Im Kreis Nordharz wird unter anderem die Option einer Saisonverlängerung diskutiert. „Wir könnten theoretisch bis Ende Juni spielen“, sagt Spielausschuss-Vorsitzender Peter Finselberger. Momentan sei eine realistische Einschätzung jedoch nicht möglich. „Ich habe keine Glaskugel“, sagt Finselberger weiter. Auch der Abbruch der Saison ist möglich.
Tischtennis: Das Präsidium des Landesverbandes hat beschlossen, den gesamten Spielbetrieb in Niedersachsen bis zum 17. April zu unterbrechen. In den kommenden Wochen will das Präsidium beraten, wie mit der aktuellen Lage umzugehen ist und welche Konsequenzen diese im Hinblick auf Verschiebung von Wettkämpfen, komplette Streichungen und Auf- und Abstiegsregelungen hat.
Volleyball: An diesem Wochenende war der letzte komplette Spieltag vorgesehen – aber auch den wird es nicht geben. „Es gilt für uns alle, zum Wohle unserer Vereine, Mannschaften und der Mitglieder, die Verbreitung des Coronavirus so schnell wie möglich zu verlangsamen”, erklärt Präsident Klaus-Dieter Vehling. Nicht zwingend notwendige Sichtungsveranstaltungen, Tagungen sowie Aus- und Fortbildungsveranstaltungen auf Verbandsebene setzte der Vorstand ebenso ab.
Schach: Auch an den Brettern herrscht an diesem Wochenende Ruhe. Es ist geplant, die an diesem Wochenende ausgefallenen Spiele am 17. Mai nachzuholen.
Radball: Der 4. Spieltag der Oberliga in Hahndorf fällt aus.
Vereine: Zahlreiche Vereine, angefangen beim MTV Goslar, haben bereits ihren Trainings- und Übungsbetrieb komplett eingestellt. Auch Jahreshauptversammlungen finden nicht statt.
Einer von vielen: Die TSG Jerstedt informiert mit einem Aushang, dass der Sportbetrieb von sofort an eingestellt worden ist.
