Verlegung des Bahnhofs ist vom Tisch
Deutsche Bahn und Landesregierung beschließen Sanierung der Station für 3,8 Millionen Euro – Beginn 2017? Fotos (2): Leifeld
Langelsheim. Der Bahnhof Langelsheim wird auch in Zukunft an seinem historischen Standort bleiben.
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Der Bahnhof Langelsheim wird auch in Zukunft an seinem historischen Standort bleiben. In der Vergangenheit sind im Auftrag des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB) Varianten für die Verlegung der Station von einem Ingenieurbüro untersucht worden. Doch ein Umzug ist nun vom Tisch. „Die untersuchte Lage südöstlich der Harzstraße/L 515 hätte durch die Nähe zur Wohnbebauung etwas günstiger gelegen, ein nennenswerter Effekt konnte in den Mobilitätsuntersuchungen jedoch nicht nachgewiesen werden“, erklärt Gisela Noske, Pressesprecherin des ZGB.
Außerdem hätte durch den Umzug eine Station in Dammlage errichtet werden müssen, was hohe Baukosten verursacht hätte. Hinzu komme, dass am alten Standort weitere Infrastruktur wie Parkplätze und Bushaltestelle bereits vorhanden seien. An anderer Stelle hätte man sie noch unterbringen oder bauen müssen, sagt Noske.
Neben der Tatsache, dass der Langelsheimer Bahnhof an seinem angestammten Platz bleibt, sorgte auch die Nachricht, dass die Station für 3,8 Millionen Euro saniert werden soll, für Zufriedenheit im Rathaus. Langelsheims Bürgermeister Ingo Henze begrüßt, dass etwas am Bahnhof geschieht. „Das ist zwingend notwendig und überfällig“, sagt der Verwaltungschef. Durch die Investition soll der Bahnhof umfassend modernisiert werden, heißt es vom ZGB, der bei der Planung und Finanzierung des Modernisierungsprogramms zusammen mit der Deutschen Bahn im Boot sitzt. Landesweit will die Deutsche Bahn bis zum Jahr 2025 weitere 44Bahnstationen modernisiert werden.
In Langelsheim sollen nach Angaben des ZGB die Bahnsteige mit einer Länge von rund 200 beziehungsweise 300 Metern auf jeweils 140 Meter gekürzt, sowie von 38 auf 55 Zentimeter angehoben werden. Letzteres ist notwendig, um einen barrierefreien Einstieg in den Zug zu gewährleisten. Geplant seien zudem: neue Beleuchtung, Fahrgastinformationen sowie Wegeleit- und Informationssysteme. Außerdem ist vorgesehen, die denkmalgeschützte Treppeneinhausung, die mit ihren zerschlagenen Scheiben seit Langem in der Kritik steht, ebenso wie die Personenunterführung zu erneuern. Detailplanungen stehen allerdings noch aus.
Wann die Sanierungsarbeiten begonnen werden, steht auch noch nicht fest. Der Bahngipfel, auf dem die Baumaßnahmen kürzlich beschlossen worden sind, sei erst einmal eine Absichtserklärung, so Noske. „Jetzt kommen die Bau- und Finanzierungsverträge, dann wird eine Zeitleiste erstellt“, sagt ZGB-Sprecherin. „Nach unserer Planung könnte 2017 gebaut.“
Henze kündigte an, dass sich bei einer Modernisierung des Bahnhofs die Stadt parallel Gedanken über eine bessere Taktung zwischen Bus und Bahn machen werde. Derzeit seien die Wartezeiten wesentlich zu lang.
Die Bahnhofsunterführung zu den hinteren Gleisen ist schmuddelig und wenig einladend – soll aber erneuert werden.