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Heidemarie Hartmann und Lydia Drescher haben 44 Jahre die GZ ausgetragen

Lydia Drescher und Heidemarie Hartmann(M., v.l.) haben 44 Jahre lang die GZ ausgetragen. Logistik-Leiter Andreas Pohler und Vertriebsinspekteurin Madlen Witthauer verabschieden die beiden in den wohlverdienten Ruhestand.  Foto: Meyer-Zurwelle

Lydia Drescher und Heidemarie Hartmann(M., v.l.) haben 44 Jahre lang die GZ ausgetragen. Logistik-Leiter Andreas Pohler und Vertriebsinspekteurin Madlen Witthauer verabschieden die beiden in den wohlverdienten Ruhestand. Foto: Meyer-Zurwelle

Goslar. Morgens um 2.15 Uhr in Goslar: Zu einer Zeit, in der die meisten Menschen noch tief und fest schlafen, klingelt bei Heidemarie Hartmann der Wecker. Wobei das nicht so ganz stimmt. Seit Anfang Februar muss es „klingelte“ heißen. Denn Heidemarie Hartmann ist jüngst – nach 44 Jahren als Zustellerin der Goslarschen Zeitung – in den Ruhestand verabschiedet worden.

Von Silja Meyer-Zurwelle Mittwoch, 06.02.2019, 16:57 Uhr

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Genauso wie ihre Kollegin Lydia Drescher, mit der sie nicht nur ähnlich frühe Weckerzeiten, sondern auch die Zahl der Berufsjahre gemeinsam hat.

Dass die beiden Frauen sich gerne an ihre Tätigkeit zurückerinnern, wird deutlich, sobald man den Raum im Pressehaus betritt, in dem sie gemeinsam mit dem Verleger Philipp Krause sowie Logistik-Leiter Andreas Pohler und Vertriebsinspektorin Madlen Witthauer Abschied feiern. Es wird viel gelacht, und Erinnerungen an die vergangenen Jahre kommen auf. „Das war eine schöne Zeit“, sagt Lydia Drescher. Sie ist zusammen mit ihrem Mann Siegfried Drescher gekommen, der ihr oft beim Zeitung austragen geholfen hat. „Wir haben als Zusteller-Gruppe früher viele Ausflüge gemacht. Einmal waren wir in Walsrode im Zoo, das andere Mal ging es zur Schokoladenfabrik nach Peine“, schildert Lydia Drescher.

Doch auch bei der Arbeit sei der Spaß nicht zu kurz gekommen, erzählt Heidemarie Hartmann. „Manchmal traf man ja morgens junge Leute, die wankend von einer Party kamen. Das war mir nicht immer ganz geheuer. Einmal kam mir jedoch eine Gruppe entgegen, die lauthals ’Lebt denn der alte Holzmichel noch?‘ sang. Da habe ich mich hinter einem Baum versteckt, bin hervorgesprungen und habe gerufen ’Ja, er lebt noch!‘“, berichtet Hartmann. Das Gelächter sei groß gewesen.

Die beiden Zustellerinnen, die ihre Reviere in Jürgenohl gehabt haben, erinnern sich aber auch an manche Abonnenten, die die Zeitung bereits schon an der Haustür entgegen nahmen. Und an einige Hunde: „Vor denen hatten wir schon ein bisschen Angst“, sagt Lydia Drescher. Dass sich die Zeiten gewandelt haben, darin stimmen der Verleger und die Zustellerinnen überein. „Ich glaube, heute ist es schwierig noch Menschen zu finden, die diesen Job mit so viel Leidenschaft erfüllen“, sagt Heidemarie Hartmann. Sie und Lydia Drescher haben jedenfalls mit viel Elan fast ein halbes Jahrhundert dafür gesorgt, dass die Zeitung morgens in die Briefkästen kam. Bei Wind und Wetter. „Das macht einem übrigens ziemlich schnell nichts mehr aus“, sagt Hartmann. Schwieriger werde es ihr hingegen fallen, in Zukunft länger als bis 2.15 Uhr zu schlafen.

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