Franziska Busch: Zurück im Eishockey-Rampenlicht

Franziska Busch mit der von ihr betreuten U 15-Mannschaft der Harzer Falken, die zusammen mit der SG Ilmenau eine Spielgemeinschaft bildet. Im Braunlager Nachwuchs ist die Ex-Nationalspielerin für insgesamt vier Teams zuständig. Fotos: Neuendorf
Plötzlich Bundestrainerin: Die Braunlagerin Franziska Busch ist seit Kurzem für die weibliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) verantwortlich. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis zum Sommer angelegt.
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Plötzlich Bundestrainerin: Die Braunlagerin Franziska Busch ist seit Kurzem für die weibliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) verantwortlich. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis zum Sommer angelegt.
Die 33-Jährige, zweifache Olympia-Teilnehmerin und mit rund 200 Länderspielen in der Vita, war bei den Frauen und im Nachwuchsteam bisher schon in der zweiten Reihe aktiv, rückt nun aber ins Rampenlicht. Grund ist eine Umstrukturierung der Trainerlandschaft im DEB. Der bisherige Frauen-Coach Martin Hinterstocker und dessen für die U18 zuständiger Assistent Tommy Kettner sind ausgeschieden. Für sie rücken Christian Künast (Frauen) und eben Franziska Busch nach, die eng zusammenarbeiten werden. Die Harzerin habe bei ihrer Bewerbung mit einer „perfekt ergänzenden Ausrichtung für die U-18-Nationalmannschaft“ punkten können, so DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel.
Eine lange Eingewöhnungszeit hat Franziska Busch nicht – im Gegenteil. Bereits in der kommenden Woche wird in Österreich die WM der Division IA (ehemals B-WM) ausgetragen, bei der es einen klaren Auftrag für die neue Bundestrainerin gibt. Sie soll die U 18 nach dem Abstieg wieder in den Kreis der Elite zurückbringen.
Was nach der Feuertaufe folgt, ist offen. „Ich mache erst mal die Saison zu Ende“, sagt Franziska Busch. Die Berufung als Bundestrainerin sei eine „super Chance“, sie wolle aber bei ihrer Berufswahl nicht zu 100 Prozent auf die Karte Eishockey setzen. Es gibt nämlich auch ein Leben neben dem Sport. So steht sie kurz vor dem Abschluss eines Studiums für Recht, Personalmanagement und Personalpsychologie an der Ostfalia-Hochschule in Wolfenbüttel, das sie nach Ende ihrer aktiven Laufbahn aufnahm. Hartnäckige Verletzungen hatten sie im Jahr 2014 zum vorzeitigen Aufhören gezwungen.
Das Studium, vor allem der psychologische Aspekt, half ihr in den vergangenen Wochen auch im Sport weiter. Sie musste diversen Spielerinnen mitteilen, dass es nicht für einen Platz im WM-Kader gereicht hatte, so auch Malin Winkel von den Harzer Falken. „Das sind keine einfachen Gespräche, weil für viele Spielerinnen nach der U 18 dann ganz Schluss ist mit Eishockey“, sagt Franziska Busch.
Das Faible für das Traineramt liegt offensichtlich in der Familie, denn ihr verstorbener Vater Bernd betreute lange die Eishexen des WSV Braunlage. Seine Tochter holte sich erste Erfahrungen an der Bande beim Falken-Nachwuchs, bei dem sie zurzeit vier Mannschaften von der U 13 bis zur U 19 trainiert. „Am Anfang habe ich mich schon schwer getan. An die Basis zurückzukommen, das ist schon was anderes“, räumt Franziska Busch ein. Inzwischen aber habe sie richtig Freude an der Nachwuchsarbeit gefunden, zumal sie in Braunlage ein „super Team“ um sich habe. Jetzt aber zählt die U-18-WM.