Zähl Pixel
Geschützte Plagegeister

Wespen und Hornissen dürfen nur in Ausnahmen umgesiedelt werden

Wespenberater Peter Tauchert bei der Arbeit.

Wespenberater Peter Tauchert bei der Arbeit. Foto: Lukas Schreck

Wespen, Hornissen und Bienen können nicht nur nerven, sondern Menschen vor allem schmerzhafte Stiche zufügen. Die Tiere sind aber geschützt, umgesiedelt werden dürfen ihre Nester nur in Ausnahmefällen.

Von Oliver Stade Dienstag, 16.07.2024, 11:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar/Harz. Um die Feuerwehr auf Einsätze vorzubereiten, bei denen Wespen- oder Hornissennester gesichert oder umgesiedelt werden müssen, aber auch um Naturfreunde zu informieren, hat der Landkreis jetzt zu einem Fachvortrag eingeladen. Die Feuerwehr Hahnenklee-Bockswiese verfügt bereits über Mitglieder in ihren Reihen, die für solche Einsätze in Frage kommen und will eine Eingreiftruppe aufbauen.

Expertenvortrag im Kreishaus

Auf Initiative der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis berichtete der Wespenberater Peter Tauchert (www.Aktion-Wespenschutz.de) aus dem Landkreis Offenbach, was zu berücksichtigen ist, wenn Insekten als störend oder gefährlich empfunden werden, vor allem Wespen gelten als Plagegeister. Grundsätzlich aber gilt, die Tiere sind geschützt, ihre Nester dürfen nicht einfach beseitigt werden. So betont Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier, die Feuerwehr rücke nur aus, wenn Gefahr im Verzug sei. Das könne etwa der Fall sein, wenn sich ein Wespennest an einem Kindergarten-Gebäude angesiedelt hat.

Umsiedlung nur selten erforderlich

Das Semimar im Kreishaus diente auch dazu, ehrenamtliche Kräfte zu gewinnen, die weiterhelfen, wenn sich Menschen durch Wespen beeinträchtigt fühlen, berichtet die Kreisverwaltung. Experte Peter Tauchert habe zunächst verdeutlicht, wie wichtig die Insekten für das Ökosystem seien. Tauchert berichtete einer Landkreis-Mitteilung zufolge außerdem, dass es nur selten erforderlich wird, ein Wespen- oder Hornissennest umzusiedeln. 80 Prozent könnten an Ort und Stelle bleiben, nachdem die Anwohner aufgeklärt wurden. 15 Prozent würden entweder gesichert oder umgesiedelt und fünf Prozent müssten vernichtet werden, beispielsweise wenn Menschen gefährdet seien.

Tauchert habe Ausrüstungsgegenstände vorgestellt, die Wespenexperten benötigen.

Asiatische Hornisse: Invasive Art soll gemeldet werden

Außerdem habe er über die Asiatische Hornisse informiert, eine eingewanderte Art, die im Unterschied zu heimischen Hornissen nicht geschützt sei. Gefangen und getötet werden dürfe aber auch diese Art nicht, weil sie leicht mit der heimischen Hornisse verwechselt werde. Weil es sich um eine invasive Art handele, soll sie gemeldet werden (möglich ist dies auf der Internetseite www.AHlert-nord.de mit Fotonachweis).

Hilfe bei Fragen zu Wespen, Hornissen und Bienen

Wer Fragen zu Wespen, Hornissen oder Bienen hat, weil er sich durch diese gestört sieht, findet auf der Internetseite des Landkreises eine Liste mit Kontaktdaten von Experten. Auch der Imkerverein Goslar hilft weiter (E-Mail: info@imkerverein-goslar.de).

Feuerwehr selten im Einsatz

Die Feuerwehr übrigens wird selten zu Wespen-Einsätzen gerufen, berichtet Christian Hellmeier. Manchmal komme das nur einmal pro Saison vor oder gar nicht. In diesem Jahr allerdings habe es bereits drei oder vier Wespen-Zwischenfälle gegeben, auf dem Marktplatz und in der Breiten Straße in Goslar. Seine kleine Eingreifgruppe wird derzeit ausgestattet. Eine Imkerschutz-Ausrüstung für zwei Personen sei in diesen Tagen bereits eingetroffen.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen