Landkreis plant Abriss mehrerer Schrottimmobilien

Die Brandruine des ehemaligen Kurhotels Rögener in Braunlage: Die Abrisskosten wurden von der Versicherung erstattet. Foto: Archiv
Goslar/Harz. Sie sind nicht nur optisch ein Ärgernis, manche unbewohnte und baufällige Gebäude sind vor allem ein Sicherheitsrisiko. Der Landkreis plant daher aktuell den Abriss mehrerer Gebäude – zur Not auf eigene Kosten.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Um Ordnung und Sicherheit bei abbruchreifen Gebäuden im Blick zu behalten, hat der Landkreis Goslar derzeit acht Gebäude identifiziert, die als besonders baufällig gelten und laut einer Prioritätenliste in nächster Zeit abgerissen werden sollen. Bereits im Dezember 2017 hat der Kreistag den Etat dafür um 400.000 Euro auf 525.000 Euro aufgestockt. So viel Geld steht jährlich bis 2022 für Schrottimmobilien zur Verfügung. Die Liste liegt in dieser Woche dem Umweltausschuss vor, der sie am Donnerstag zur Kenntnis nehmen soll.
In erster Linie sollen die Hauseigentümer zur Kasse gebeten werden. Wenn dies wegen der finanziellen Lage oder wegen unklarer Eigentumsverhältnisse nicht möglich ist, wird der Landkreis tätig.
Es gibt neben der Finanzierung weitere Gründe dafür, dass mancher Abriss nicht so zügig eingeleitet werden kann, wie es wünschenswert wäre. Auf der Prioritätenliste des Landkreises steht etwa ein Haus in der Breiten Straße in Bad Harzburg. Dazu heißt es in der Vorlage der Kreisverwaltung für die politischen Gremien: „Abriss zurzeit nicht realisierbar.“ Es gebe schwierige Gespräche mit dem Eigentümer, der plane eine Sanierung.
Grundsätzlich bevorzugt der Landkreis einen Abriss durch den Eigentümer. Scheitert dies, soll eine sogenannte „Ersatzvornahme“ folgen, eine behördliche Verfügung. Praktisch folgt daraus, dass der Landkreis in Vorleistung tritt und die Kosten vom Eigentümer zurückfordert. Seit Ende 2012 beschäftigt sich der Landkreis Goslar mit Schrottimmobilien. Mindestens sechs Häusern wurde seither zu Leibe gerückt, heißt es. In der Folge wurden unter anderem in Braunlage ein Teil des Kurhotels Rögener sowie die Gaststätte Oderbrück abgerissen. Beim Kurhotel haben Stadt und Landkreis sich die Kosten für den Teilabriss geteilt und die rund 80.000 Euro später von der Versicherung des Eigentümers erstattet bekommen. Von den 72.000 Euro für die Arbeiten in Oderbrück hat der Landkreis bis heute keinen Cent zurückerstattet bekommen.