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Ex-Aldi-Markt wird Sozialkaufhaus

<p>Marcel Dietrich und Jana Bussmann packen aus und räumen ein: Am Freitag wird das Sozialkaufhaus am Ostbahnhof eröffnet. Fotos: Ebeling</p>

<p>Marcel Dietrich und Jana Bussmann packen aus und räumen ein: Am Freitag wird das Sozialkaufhaus am Ostbahnhof eröffnet. Fotos: Ebeling</p>

Clausthal-Zellerfeld. Am Freitag öffnet das Sozialkaufhaus im ehemaligen Aldi am Ostbahnhof. Der Verein Arbeit–Leben–Zukunft aus Herzberg verbindet damit Kreislaufwirtschaft und Eingliederung.

Von Bettina Ebeling Dienstag, 17.01.2017, 13:48 Uhr

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Kleinlaster mit dem Vereinslogo „ALZ“ wühlen sich durch Clausthals Schneepisten zum Ostbahnhof, im dortigen ehemaligen Aldi-Markt herrscht emsiges Reinschleppen und Einräumen: Am Freitag ab 10 Uhr öffnet dort das neue Sozialkaufhaus des Vereins „Arbeit – Leben – Zukunft“ aus Herzberg seine Türen.

Zum Sortiment, das Marktleiter Marcel Dietrich und Einzelhandelskauffrau Jana Bussmann auf rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche anbieten, gehören gespendete gute Gebrauchtmöbel und Haushaltsgroßgeräte ebenso wie Kleidung, Tisch- und Bettwäsche, Geschirr und Dekoartikel sowie Bücher und Schallplatten – darunter echte Klassik-Schätze.

Und einiges aus dem Elektro- und Unterhaltungsgerätebereich ist sogar hochwertige Neuware: „Ich komme aus der Elektronikbranche und habe Geschäftsbeziehungen zu Firmen, über die wir auch Sonderposten bekommen können“, erklärt Marcel Dietrich. Der 23-Jährige hat zwei Berufsabschlüsse: Einer dreieinhalbjährigen Lehre als Informations-Elektroniker schloss er noch die dreijährige kaufmännische Ausbildung an, was sich in der Berufsbezeichnung als „technischer Kaufmann“ zusammenfassen lässt.

Darüber hinaus bietet das Team, das noch um weitere Mitarbeiter wachsen soll, Dienstleistungen von der Umzugshilfe über Transporte und Haushaltsauflösung bis hin zu Haushaltshilfen für ältere oder beruflich stark eingespannte Leute an. Studierende mit gültigem Studentenpass können zu besonders günstigen Konditionen Waren kaufen.

Das Konzept des Sozialkaufhauses mit angeschlossenen Dienstleistungen betreibt der gemeinnützige Verein ALZ in Herzberg bereits seit gut zehn Jahren erfolgreich in Kooperation mit Kommunen, Arbeitsagentur und Jobcenter. Es verbinde Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft mit sinnvoller Beschäftigung und Ausbildung für Menschen mit körperlichen, seelischen und anderen Problemen, erklärt ALZ-Geschäftsführer Bernd Leifholz. Wirtschaftliches Ziel sei es, dass sich die Einrichtung selbst trägt.

Leifholz ist sehr froh, dass es mit dem Standort am Rande Clausthals geklappt hat – „dank der Vermittlung durch Wiebke Bruns von der Wirtschaftsförderung“ der Unistadt. Vor einigen Jahren hatte er das Konzept schon einmal den Fachausschüssen der (alten) Bergstadt vorgestellt, es fand sich aber kein geeignetes Objekt. Den Ex-Aldi pachtete der ALZ vom neuen Eigentümer, der im Obergeschoss noch Studentenwohnungen vermietet.

Wer Möbel oder andere sperrige Güter ausrangiert, die in gutem Zustand und damit zu schade für den Sperrmüll sind, kann sich zwecks Abholung unter Telefon (05323) 9873393 direkt mit dem Sozialkaufhaus-Team in Verbindung setzen. Kleinere Spenden können natürlich auch während der Öffnungszeiten einfach gebracht werden.

Ein Kleinlaster nach dem anderen dockt an: Bis Freitag soll alles eingerichtet sein.

Ein Kleinlaster nach dem anderen dockt an: Bis Freitag soll alles eingerichtet sein.

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