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Haltepunkt kommt nicht aufs Abstellgleis

Die Nachteile der Bahnstrecke Bad Harzburg-Hannover erleben die Othfresener vor den geschlossenen Schranken, ohne von den Vorteilen der Verbindung profitieren zu können. Archivfoto: Kühlewind

Die Nachteile der Bahnstrecke Bad Harzburg-Hannover erleben die Othfresener vor den geschlossenen Schranken, ohne von den Vorteilen der Verbindung profitieren zu können. Archivfoto: Kühlewind

Othfresen/Dörnten. Othfresen und Dörnten bekommen vorerst keine Haltepunkte an der Bahnstrecke zwischen Goslar und Hannover. Ganz vom Tisch ist das Projekt damit aber nicht.

Von Detlef Kühlewind Donnerstag, 08.09.2016, 16:17 Uhr

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Die Hoffnung, zumindest einer der beiden Orte könnte von der Stationsoffensive der DB Station & Service AG profitieren, hat sich zerschlagen. Die Umsetzung sei „zurückgestellt“, weil sie „betrieblich derzeit nicht machbar ist“, erklärteDr. Norbert Wolff von der Abteilung Nahverkehr des Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB) auf GZ-Anfrage. Weiter verfolgt wird dagegen die Wiedereröffnung von fünf Bahnhaltepunkten in Braunschweig sowie jeweils einer Station in Wolfenbüttel, Wolfsburg und Isenbüttel. „Es kann einfach nicht sein, dass der ländliche Raum so vernachlässigt wird“, stellte dazu Marco Rehberg fest. Der Kommunalpolitiker hatte sich unter anderem im Juni vergangenen Jahres mit einem Antrag dafür eingesetzt, dass sich Verwaltung und Politik stärker um die allseits gewünschte Wiedereröffnung des Bahnhaltepunktes in Othfresen kümmern.

Ganz vom Tisch ist der Haltepunkt für Othfresen aber nicht. „Wir werden uns in den nächsten zwei, drei Jahren intensiv damit beschäftigen“, betonte Wolff. Seinen Aussagen zufolge haben zwischenzeitlich die geplanten Fahrplananalysen stattgefunden. Sie waren nötig, weil der Zeitverlust, der sich durch den zusätzlichen Halt ergeben würde, im Fahrplan nicht aufzufangen ist. „Es muss anderes Fahrzeugmaterial eingesetzt werden“, bringt Wolff das Ergebnis auf den Punkt. Züge, die stärker beschleunigen könnten, wären in der Lage, einen Teil der verlorenen Zeit zurückzugewinnen.

„Können wir anderes Material einsetzen? Und wenn ja, wann? Gibt es andere Möglichkeiten?“, zählt Wolff einen Teil der Fragen auf, die nun geklärt werden sollen. Das Ziel sei, die Antworten bis spätestens Ende 2020 zu finden und sie in den nächsten Nahverkehrsplan einzuarbeiten, der ab dem 1. Januar 2021 gilt.

Auch wenn es bis dahin noch vier Jahre dauert, so ist diese Perspektive doch hoffnungsvoller als das letzte Schreiben des Zweckverbandes Großraum Braunschweig an die Gemeinde Liebenburg, das dort bereits im Oktober vergangenen Jahres einging. Darin hieß es abschließend, Überlegungen zu einer Station Othfresen „werden in die Untersuchung zum Schienenpersonen-Nahverkehrskonzept 2030 einfließen“. „Das ist natürlich überhaupt nicht zu akzeptieren“, sagt Rehberg und verspricht: „Ich werde definitiv nicht locker lassen.“ Unter anderem will er sich an den neuen Kreistag wenden, der nach der Wahl neue Mitglieder in die Zweckverbandsversammlung des ZGB entsendet.

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