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Kirche verträgt auch Krach

Erloserkirche Othfresen Innenraum

Erloserkirche Othfresen Innenraum

Othfresen. „Ich bin für dich da“ – unter diesem Motto wird 2020 der Geburtstag der Erlöserkirche in Othfresen gefeiert. 125 Jahre steht die Kirche bereits an ihrem Platz im Ort. Der Ursprung der Kirche ist in den Dokumenten des Pfarrarchivs gut dokumentiert: Die Grundsteinlegung erfolgt 1893, am 20. Oktober 1895 fand dann der Einweihungsgottesdienst statt.

Freitag, 03.01.2020, 15:48 Uhr

{picture1s} So wie sich die Dokumente lesen, habe das Gotteshaus zu Beginn bei der Kirchengemeinde wenig Anklang gefunden, erzählt Timmermann. „Man kriegt den Eindruck, die wollten das nicht unbedingt, als hätten sie gesagt: ‚Die alte Kirche ist doch noch gut‘.“ Doch die neue Kirche musste her, nachdem ihre Vorgängerin, die alte Dorfkirche, polizeilich geschlossen wurde, zu baufällig war das Gebäude. Heute erinnert ein Schild im Kirchgarten an die alte Kirche.

Der Geburtstag des Gotteshauses soll das ganze Jahr über mit verschiedenen Aktionen gefeiert werden. Als erste Veranstaltung ist für Montag, 6. Januar, ein Konzert des Mandolinenvereins Neiletal geplant. Ab 19 Uhr treten die Mitglieder des Vereins in der Erlöserkirche auf, der Eintritt ist frei. Zu den weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr gehört auch eine Bibelnacht, außerdem sollen mit den Kindern der Grundschule Othfresen Aktionstage organisiert werden, bei denen Schultage komplett in und rund um die Kirche stattfinden. Die Schüler sollen so eine Verbindung zur Kirche aufbauen. „Hier ist es oft genug still drin, aber die Kirche verträgt auch mal Krach“, meint Timmermann.

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Im Sommer wird der Geburtstag der Kirche dann mit zwei Festtagen am Samstag, 20. Juni, und Sonntag, 21. Juni, gefeiert. Am Samstag sollen zwei Bühnen mit Musik rund um die Erlöserkirche aufgebaut werden, am Sonntag folgt dann ein Festgottesdienst mit Landesbischof Christoph Meyns.

Bei den Feierlichkeiten soll aber nicht die Kirche im Mittelpunkt stehen, sondern viel mehr die Menschen, die sie nutzen, erklärt Pastor Jakob Timmermann. Zu oft werden seiner Meinung nach Kirchen wie Museen behandelt, wie Orte, an denen nichts verändert werden darf. Dem will er in Othfresen entgegen wirken, sein Plan: die acht vorderen Bankreihen im Gotteshaus heraus- nehmen. Allein aus Platzgründen könne

das sinnvoll sein, denn beispielsweise bei Taufen sei es sehr eng in der Kirche. Hauptsächlich will er aber mit dem gewonnen Raum eine Mitte schaffen, wo dann unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden könnten – wie Konzerte. „Von mir aus könnte da auch Tischtennis gespielt werden“, scherzt er. „Gott ist auch nah, wenn man zusammen fröhlich ist“.

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