Zähl Pixel
GZ-Archiv

Angebot für Skigebiet Sonnenberg liegt unter Erwartungen

Geht es weiter am Sonnenberg oder war der abgelaufene Winter der letzte? Ob der Große Sonnenberg-Lift (im Vordergrund) oder der Sonnenhang-Lift (hinten) wieder anlaufen, hängt davon ab, ob Michael Sonderfeld das BTG-Angebot annimmt. Foto: Bruns

Geht es weiter am Sonnenberg oder war der abgelaufene Winter der letzte? Ob der Große Sonnenberg-Lift (im Vordergrund) oder der Sonnenhang-Lift (hinten) wieder anlaufen, hängt davon ab, ob Michael Sonderfeld das BTG-Angebot annimmt. Foto: Bruns

Sonnenberg. Die Tage der Entscheidung stehen an am Sonnenberg. Voraussichtlich Mitte kommender Woche wird Michael Sonderfeld, derzeitiger Pächter des alpinen Skigebiets, bekannt geben, ob er das Übernahme-Angebot aus der Stadt Braunlage annimmt.

Von Eike Bruns Donnerstag, 08.11.2018, 16:16 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Sonnenberg. Die Tage der Entscheidung stehen an am Sonnenberg. Voraussichtlich Mitte kommender Woche wird Michael Sonderfeld, derzeitiger Pächter des alpinen Skigebiets, bekannt geben, ob er das Übernahme-Angebot aus der Stadt Braunlage annimmt.

Sonderfeld will die Lifte aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Als einziger Nachfolger steht derzeit nur die Braunlage Tourismus GmbH (BTG) bereit. „Das ist eine schwere Entscheidung, die gefällt werden will, dafür brauche ich ein paar Tage“, sagt der St. Andreasberger. Denn er macht keinen Hehl daraus, dass er kein Traum-Angebot unterbreitet bekommen hat. „Es liegt weit unter meiner Verhandlungsbasis“, so der 47-Jährige.

Das sagt er allerdings nicht vorwurfsvoll: „Jeder hat seine Betrachtungsweise.“ Die Stadt habe ein Gutachten aufgegeben, nach dem der genannte Preis durchaus zu rechtfertigen wäre. Allerdings fehlt Sonderfeld dabei eine Komponente. „Der Sonnenberg hat einen Markenwert“, so der Noch-Pächter. Das Skigebiet sei weit über den Harz hinaus bekannt und beliebt. Müsste es geschlossen werden, sei das ein unwiederbringlicher Verlust. „Und das sage ich als Harzer und nicht als Pächter.“

Es werden unruhige Tage für Sonderfeld, an denen er sich entscheidende Gedanken machen muss über das Skigebiet, das 50 Jahre lang von seiner Familie betrieben wurde. Entscheidende Gedanken haben sich auf der anderen Seite auch die BTG-Verantwortlichen gemacht.

Geschäftsführer Uwe Peters sagt, dass eine Übernahme mit einer erheblichen finanziellen Belastung der Gesellschaft verbunden sein kann und es ihm lieber gewesen wäre, wenn sich ein Privatinvestor gefunden hätte. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht und uns intensiv beraten.“

Am Ende stand aber die Entscheidung, ein Angebot zu unterbreiten. Dabei ist Peters nicht glücklich, dass dieser Beschluss aus dem nicht öffentlichen tagenden Betriebsausschuss nach draußen getragen wurde, wie gestern gleich mehrere Medien berichteten.

Er hat aber Verständnis für die Sichtweise von Sonderfeld. „Er wäre ja kein guter Geschäftsmann, wenn er nicht das Interesse hätte, seinen Preis zu erwirtschaften.“ Insofern sei eine gründliche Abwägung nur zu verständlich. „Wir reden hier ja nicht über 2,50 Euro“, so der BTG-Geschäftsführer.

Würde der Deal zustande kommen, wäre damit aber noch lange nicht die Wintersaison am Sonnenberg gesichert, so Peters. Denn erst, wenn die Verträge unter Dach und Fach sind, könnten die Verhandlungen mit dem Nationalpark als Verpächter der Fläche starten. „Und wir können die Lifte auch nicht selbst betreiben. Dafür bräuchte ich mindestens acht Leute“, sagt Peters. Und die bräuchten auch eine entsprechende Qualifikation.

Jedoch habe er immerhin einen Betreiber, mit dem dann die Verhandlungen starten könnten. Es sind ziemlich viele Unwägbarkeiten, aber der Geschäftsführer sagt: „Ich bin ein gnadenloser Optimist, auch wenn vielleicht nicht alle Lifte am Sonnenberg im anstehenden Winter laufen werden.“

Peters ist sich auch darüber im Klaren, dass einige Investitionen auf die BTG zukommen werden. „Wir wollen das Skigebiet ja nicht nur ein oder zwei Jahre betreiben.“ Das dürfte auch ein Grund sein, warum das Angebot deutlich unter den Vorstellungen des derzeitigen Pächters liegt. Ob er es annimmt oder ob das Skigebiet am Ende nicht wieder eröffnet wird, diese schwere Entscheidung liegt nun bei Michael Sonderfeld.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region