Weicher Asphalt: B 27 bei Bad Lauterberg wird bei Hitze gesperrt

Nicht hitzebeständig: Der Asphalt auf einem Teilstück der frisch sanierten B 27 bei Bad Lauterberg weist Schäden auf. Foto: Landesbehörde für Straßenbau
Anfang Juni wurde die für 150.000 Euro sanierte B 27 bei Bad Lauterberg saniert. Seither wurde sie dreimal gesperrt, weil der Asphalt bei Hitze aufweicht. Dadurch entstehen Risse und Huckel, die zur Gefahrenquelle werden.
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Bad Lauterberg. Die B 27 bei Bad Lauterberg wurde in diesem Sommer bereits mehrfach gesperrt – wegen der großen Hitze. Der Asphalt verträgt keine hohen Temperaturen. Erst am Montag war die Straße auf einem 1400 Meter langen Teilstück zwischen Aue/Osterfelder Straße und Scharzfelder Straße nach dreitägiger Sperrung wieder geöffnet worden.
Laut der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Goslar herrschten am vergangenen Wochenende annähernd 60 Grad auf der B 27. Vermutlich wegen der Lärmschutzwände staut sich in diesem Bereich die Hitze wie in einem Kessel, vermutet Frank Rüffer, Fachbereichsleiter Bau bei der Landesbehörde.
Für 150.000 Euro saniert
Jedenfalls hat die Behörde ein Problem, das sie derzeit zu lösen versucht: Erst Anfang Juni war die Straße nach einer Sanierung für 150.000 Euro wieder für den Verkehr freigegeben worden. In dieser kurzen Zeit hat die Behörde sie dreimal gesperrt, das erste Mal zwei Wochen nach den Sanierungsarbeiten.
Bei großer Hitze wird der Asphalt auf der Straße derart weich, dass Teile des Fahrbahnbelags an den Reifen der Autos kleben bleiben. „Teilweise reißt die Decke auf“, sagt Rüffer. Klumpen würden sich auf der Fahrbahn bilden. So entstehe eine Huckelpiste, die vor allem für Motorradfahrer zur Gefahr werden könne.
Im August soll die Straße ausgebessert werden, indem der hitzeempfindliche Asphalt abgefräst wird. Rüffer spricht von einer „Sofortmaßnahme“. Eine „Bitumenemulsion“ und feinkörniger Edelsplit sollen die Risse auf der Straße füllen. Die Reifen der Autos sollen den Kies dann in die Fugen drücken.
Kein Mangel nachweisbar
Neben der anstehenden Reparatur steht die Frage im Raum, ob etwas schiefgelaufen ist bei der vorherigen Sanierung. Frank Rüffer drückt sich vorsichtig aus: „Nach dem derzeitigen Stand können wir der Baufirma keinen Mangel nachweisen.“ Die Landesbehörde gehe dem Problem aber auf den Grund. So sollen Bohrkerne genommen werden, um das verwendete Material zu analysieren. „Auch damit sich das nicht wiederholt“, sagt Rüffer, der darauf verweist, dass es auf einer Straße in Rosdorf bei Göttingen und bei Einbeck das gleiche Problem gebe. Allerdings sei eine andere Baufirma am Werk gewesen. Unklar sei mit Blick auf die B 27 wer die Folgekosten für die anstehende Sanierung trägt.