Mächtiges Kunstrad dreht sich wieder

Seit Juli dieses Jahres dreht sich – sehr zur Freude von Christian Barsch (links) und Hans-Günter Schärf – das Kunstrad im Bergwerksmuseum Grube Samson. Archivfoto: Eggers
Seit Juli dreht sich das Kunstrad im Bergwerksmuseum Grube Samson wieder. Das mächtige neue Wasserrad mit seinem Durchmesser von 11,60 Meter und seinem Gewicht von zehn Tonnen ist ein elementarer Bestandteil des Welterbes Oberharzer Wasserwirtschaft.
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Weil das alte Kunstrad seit Jahren nicht mehr funktionstüchtig war, hatte sich der Rat der Stadt Braunlage nach vielen Diskussionen in langen Sitzungen entschieden, es zu ersetzen, zumal es auch Zuschüsse gibt. Jeweils 200.000 Euro kommen vom Bund aus dem Förderprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth (Die Grünen), und dem Land Niedersachsen. Weitere Geldgeber sind die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Bingo-Stiftung und die Niedersächsische Sparkassenstiftung. Die Kosten liegen mit 550.000 Euro sogar unter den geplanten 788.000 Euro.
Das Kunstrad hat bis 1922 die Fahrkunst angetrieben, mit der die Bergleute eingefahren sind. Diese Aufgabe übernimmt heute ein Elektromotor. Dennoch hat die Stadt Braunlage in enger Abstimmung mit dem niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und nach historischem Vorbild vom Anfang des 19. Jahrhunderts das neue Wasserrad von der Zimmerei Blümner aus der Altmark fertigen lassen.
Das Wasserrad treibt eine 16,50 Meter lange Pleuelstange und eine vier Meter hohe Schwinge an. Eine Elektropumpe transportiert das Wasser dabei aus einem Becken hinauf in eine Rinne, über das es dann auf das Rad fällt und es antreibt. Das Wasser fließt dann wieder zurück in das Becken. Wenn es Führungen gibt, soll sich das Kunstrad fünfmal in der Minute drehen, ansonsten nur einmal pro Minute. Das Rad soll künftig immer in Bewegung sein, damit es stets feucht bleibe. So könne eine Unwucht vermieden werden, heißt es.