Keine Spur von Michèl S.: Schwester äußert sich zum Verschwinden

Dienstag und Mittwoch sucht die Polizei noch an und auf der Okertalsperre nach Michèl S. Jetzt stellt sie laut Sprecher Tim Holzhausen fürs Erste die aktive Suche vor Ort ein.
Die Polizei stellt die aktive Suche nach Michèl S. zunächst einmal ein. Noch immer gibt es kein Lebenszeichen von dem vermissten Braunschweiger. Die Polizei wendet sich daher mit einem Foto an die Bevölkerung. Zudem spricht die Schwester des Vermissten.
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Während die Polizei am Dienstag und Mittwoch mit Reiterstaffel, Tauchern und Spürhunden fieberhaft nach ihm gesucht hatte, waren am Donnerstag nach Polizeiangaben keine Kräfte mehr in der Nähe der Okertalsperre aktiv. Mit einem Foto des 47-Jährigen wendet sich die Polizei nun an die Öffentlichkeit und gibt Details bekannt, was er zum Zeitpunkt seines Verschwindens getragen haben soll. Die Schwester des Vermissten kann sich indes das Verhalten ihres Bruders überhaupt nicht erklären, wie sie im Telefonat mit der GZ sagt.

Die Reiterstaffel der Polizei Hannover ist unter anderem auf der L 517 auf der Suche nach dem vermissten Braunschweiger.
Am Mittwoch hatte bereits der Ehemann von Michèl S. geschildert, wie verzweifelt die Familie aktuell sei. Jetzt hat sich auch die Schwester des Vermissten bei der GZ gemeldet. Im Telefonat erzählt sie unter Tränen, dass sie sich das Verschwinden ihres Bruders überhaupt nicht erklären könne, sie beschreibt ihn als stets sehr zuverlässig. „Ich verstehe es nicht. Wir hatten ein total gutes Verhältnis“, sagt die Braunschweigerin. „Aber man steckt natürlich auch nicht in anderen Köpfen“, meint sie nach kurzem Überlegen.
Auch im Freundes- und Kollegenkreis sei er als liebenswerter Mensch bekannt, berichtet seine Schwester: „Er ist so ein toller Bengel.“ Sie erzählt, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht habe, er sei ein leidenschaftlicher Landschaftsgärtner. Sein Garten zu Hause sei auch immer Michèl S. ganzer Stolz. Zusammen mit seinem Mann hat er häufig bei der Veranstaltungsreihe „Die offene Pforte“ in Braunschweig mitgemacht, um sein Reich anderen Gartenenthusiasten zu zeigen.
Schwester kann sich Verschwinden ihres Bruders nicht erklären
Der 47-Jährige habe sich vor Kurzem bei der Arbeit seine beiden Arme gebrochen, erzählt seine Schwester. Mittlerweile habe er sich dank Krankengymnastik aber wieder auf dem Weg der Besserung befunden. Laut seiner Schwester sollte er sogar wieder anfangen zu arbeiten.
Wie berichtet hatte ein Passant am Dienstagmorgen das Auto des Vermissten an der Weißwasserbrücke gefunden und sich an die Vermisstenanzeige von Michèl S. Arbeitskollegen bei Facebook erinnert.
In dem Aufruf der Angehörigen war bereits ein Foto des 47-Jährigen veröffentlicht worden. Bisher hatte sich die Polizei jedoch mit Bildern zurückgehalten – ein Beschluss des Amtsgerichts Braunschweig stand noch aus. Jetzt hofft die Polizei aber aktiv auf die Mithilfe aus der Bevölkerung, sagt Goslars Polizeisprecher Tim Holzhausen. Wenn es neue Erkenntnisse gebe, würde die Polizei auch vor Ort an der Okertalsperre weitersuchen.
Vermisster soll auffällige Fellmütze getragen haben
Die Polizei gibt jetzt zudem bekannt, was der 47-Jährige zum Zeitpunkt seines Verschwindens angehabt haben soll: eine braune Jacke mit Fellbesatz und eine auffällige Fellmütze in Form eines „Kartoffelsacks“. Darüber hinaus hatte der Vermisste eine rosafarbene PVC-Tasche und eine Keksdose mit dargestellten Engeln bei sich, so die Polizei.
Hinweise zum Aufenthalt und Verbleib des Vermissten nehmen die Polizei Braunschweig unter (0531) 4762516 oder die Polizei Goslar unter (05321) 3390 entgegen.