Über den Harz zur Tour de Tirol in die Alpen

Martin Morgenstern bricht den Streckenrekord des 10-Teiche-Marathons in Hahnenklee. Dies ist jedoch nur ein Fitness-Test vor seinem eigentlichen Ziel. Die Tour de Tirol wird sein Saisonhöhepunkt. Foto: Privat
Martin Morgenstern bereitet sich mit Siegen beim Zehn-Teiche-Marathon und Canossa-Benifiz-Berglauf auf seinen Saisonhöhepunkt vor. Im Oktober startet er bei der Tour de Tirol über 75 Kilometer und 3500 Höhenmeter.
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Bad Harzburg. Drei Tage mit insgesamt 75 Kilometern und 3500 Höhenmetern – das haben Läufer vor sich, die Anfang Oktober an der Tour de Tirol teilnehmen wollen. Mit dabei ist Martin Morgenstern vom LAV 07 Bad Harzburg, der zuletzt den Streckenrekord des Zehn-Teiche-Marathons in Hahnenklee in 3:06 Stunden brach und in 51:01 Minuten den Canossa-Benefiz-Berglauf in Bad Harzburg gewann.
Die Wettkämpfe dienten für Morgenstern als letzte Fitness-Checks vor dem persönlichen Saisonhöhepunkt, der Tour de Tirol. „Die ist in der österreichischen Region Wilder Kaiser sehr bekannt“, erklärt Morgenstern. In Söll wird die Tour seit 2006 jährlich ausgetragen. Der Läufer erklärt, dass er zufällig in der Stadt Urlaub machte, während das Event ausgetragen wurde. „Irgendwann kommen wir wieder und dann nehme ich daran teil“, versprach Martin seiner Frau und sich selbst, die seitdem jeden Sommer in dem Ort urlauben und schon ein festes Apartment als Unterkunft dort haben. „Dieses Jahr läuft sogar der Vermieter am Sonntag mit“, meint Morgenstern.
Dorfrunde zum Auftakt
Das Event startet am Freitagabend mit der „Söller Zehn“, einem 10 Kilometer langen Lauf durch den Ort, bei dem die Aktiven die ersten 300 von vielen Höhenmetern absolvieren. „Start und Ziel ist der Marktplatz. Das ist dann aber wirklich nur so eine Dorfrunde“, sagt der 39-Jährige. Samstag geht es mit dem Kaisermarathon weiter, der seinen Namen von der Region hat, in der ausgetragen wird.
Der „Wilde Kaiser“ ist nicht nur für die Tour bekannt, sondern auch für die Serie Bergdoktor, die in der Region gedreht wird. Dieser 42,2 Kilometer lange Marathon endet auf dem höchsten Gipfel der Region, der „Hohen Salve“. Morgenstern hofft auf gutes Wetter, weil das Ziel sonst verschoben wird. Zurück müssen die Teilnehmer danach aber nicht zu Fuß, weil der Veranstalter die Rückfahrt per Bergbahn mit Gratis-Tickets finanziert. Ungefähr 2500 Höhenmeter absolvieren die Läufer an dem Tag.
Sonntag geht es zum Abschluss beim „Pölven-Trail“ über Stock und Stein. Pölven ist der Name eines Gebirgszugs, den die Läufer umrunden. Diese Strecke umfasst 23 Kilometer und rund 1000 Höhenmeter.
Kein Trainingsplan
Zur Vorbereitung auf die Tour eigneten sich die beiden Läufe im Harz ideal, denn einen festen Trainingsplan hat der Bad Harzburger nicht. Das über knapp zwei Jahre erarbeitete Lauf-Wissen reiche völlig aus. Sein wichtigster Trainingstipp ist, zwischen den Wettbewerben nie mit dem Laufen aufzuhören. Sport macht er schon seit dem 16. Lebensjahr und seitdem er in Bad Harzburg wohnt, ist er viel Fahrrad gefahren und hat auch an Triathlons teilgenommen. Zu Corona-Hochzeiten musste Morgenstern auf viele sportliche Aktivitäten verzichten. „Da war Laufen das Einfachste, was man noch machen konnte“, erzählt er.
Der Software-Entwickler schafft es, fünf bis sechs Mal pro Woche zu trainieren. Für die Tour de Tirol trainiert er schon seit mehreren Monaten und baut vor allem Bergläufe, Waldläufe und viele Anstiege in seine Strecken ein. Im Verein trainiere er zweimal pro Woche. „Das ist wichtig, weil die Trainer dort neben Steigerungsläufen und Co auch Athletik-Training einbauen, damit wir Läufer auch beweglich bleiben“, sagt der 39-Jährige. Verabreden könnten die Läufer sich dort auch für Einheiten außerhalb der regulären Trainingszeiten. „Wichtig ist, dass man einfach viel läuft“, fasst Morgenstern zusammen.
Den Streckenrekord des Zehn-Teiche-Marathons in Hahnenklee mit 3:06 Stunden zu brechen, motiviert ihn ungemein: „Das ist für mich persönlich ein besonderer Tag, der mir gezeigt hat, dass sich das Training der letzten Monate gelohnt hat und ich nun optimal auf meinen Saisonhöhepunkt vorbereitet bin.“ Morgenstern hatte 35 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Am Burgberg, welcher sich wegen der Steigung optimal als Übungsgelände eignet, war es etwas knapper, denn erst auf den letzten zwei Kilometern schob sich Morgenstern noch nach vorn.