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Zwang zur Ruhe fördert das Miteinander

Neu gestaltet mit attraktiven Angeboten: Der Spielplatz der AltenauKlinik lockt mit Rutsche, Kletterteil und Netzschaukel. Auch am Hauptgebäude wird gearbeitet.  Fotos: Stumpf

Neu gestaltet mit attraktiven Angeboten: Der Spielplatz der AltenauKlinik lockt mit Rutsche, Kletterteil und Netzschaukel. Auch am Hauptgebäude wird gearbeitet. Fotos: Stumpf

Altenau. Sich den wachsenden Anforderungen bei Mutter-Kind-Kuren mit Angebotsformen immer wieder anzupassen ist ein Anspruch, den sich die Mitarbeiter der AWO Altenau-Klinik stellen wollen. Von nun an können in Altenau deshalb Mütter auch ohne Kinder kuren.

Von Beate Stumpf Montag, 28.08.2017, 16:10 Uhr

Altenau. Sich den wachsenden Anforderungen bei Mutter-Kind-Kuren mit Angebotsformen immer wieder anzupassen ist ein Anspruch, den sich die Mitarbeiter der AWOAltenau-Klinik stellen wollen. Von nun an können in Altenau deshalb Mütter auch ohne Kinder kuren.

Für die Klinik mit Schwerpunkt Stressbewältigung ein neuer Schritt. Denn auch wenn die Anfragen in Ferienzeiten die freien Kurplätze übersteigen, gibt es in der Nebensaison Anfang des Jahres freie Kapazitäten. Platz ist da für 45 Mütter und 60 Kinder, betreut von 43 Mitarbeitern in Teilzeit. Neben dem Haupthaus gibt es als weiteres Wohnhaus die alte „Villa“, ein Therapiegebäude und einen neu sanierten Spielplatz auf rund 4700 Quadratmetern Fläche insgesamt.

Unterdessen hat der Braunschweiger Holger Droese kommissarisch am 1. Juni die Klinikleitung übernommen und arbeitet dabei im Team mit Heike Brökel, die in Wildemann wohnt. „Wir ergänzen uns prima“, sagen der 54-jährige Diplom-Pädagoge und die 37-jährige studierte Wirtschaftsjuristin mit Berufserfahrung in der Kinderbetreuung. Sie teilen sich die volle Stelle ihrer Vorgängerin, die sich in Mutterschutz befindet.

Die Altenauer Klinik ist im Vorsorge- und Rehabilitationsbereich spezialisiert auf die Behandlung von psychovegetativen Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Atmungsorgane. Ob in der Sauna, in einem modernen Fitness-Raum, der Sporthalle oder bei Programmen in der Natur: Medizinische, physiotherapeutische, psychologische und ernährungswissenschaftliche Angebote helfen den Frauen, neue Kräfte zu tanken. Im „Kinderland“ der Klinik erleben die Kleinen in professioneller Betreuung währenddessen Spiel und Spaß – entweder zum Gesundwerden oder zur Unterhaltung. Maximal zehn Kleinkinder sind während eines Kuraufenthalts in der Klinik, damit die Gruppen klein bleiben. Grundsätzlich sind Kinder bis zum 14. Lebensjahr im Haus willkommen.

Das neue Leitungsteam will mit dem dreiwöchigen Mutter-Kur-Angebot „gegensteuern für schlechte Zeiten und die Auslastung des Hauses nach oben bringen“, so Brökel. Konzeptionell wird an einer neuen Marketingstrategie gearbeitet. „Wenn ich bei unseren Gästen am Ende des Kuraufenthalts nachfrage, wie es gefallen hat, bekommen wir gute Resonanz.“ Schwierig sei es indes, Gäste überhaupt in den Harz und nach Altenau zu locken. Das habe wohl mit dem etwas verstaubten Image des Harzes zu tun. „Aber das ändert sich ja gerade in jüngster Zeit“, sind sie zuversichtlich. Ein Problem der Gäste in Altenau sei auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. „Nach Goslar über Clausthal-Zellerfeld 50 Minuten. Das ist doch ein Unding.“

Grundsätzlich aber verliert die Klinik ohne WLAN-Anschluss und Fernseher nur in Gemeinschaftsräumen im beschaulichen Altenau nicht ihre eigentliche Aufgabe aus dem Blick: Erholung. „Der Zwang zur Ruhe hat auch etwas Positives. Mütter und Kinder finden hier Zeit und Spaß für das Miteinander. So soll es sein“, ist sich Droese sicher.

Mit einem bunten Kinderprogramm samt Grillerei für die erwachsene Begleitung feiert die Klinik ihr traditionelles Sommerfest am Dienstag, 12. September. Los geht es um 11 Uhr. Weitere Informationen zur Klinik gibt es unter www.awo-altenau.de.

Holger Droese

Holger Droese

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