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Wano nimmt Produktion wieder auf

Nach einem schweren Betriebsunfall bei der Wano im Oktober vergangenen Jahres ruhte die Produktion von Schwarzpulver fast acht Monate.  Archivfoto: Ciszewski

Nach einem schweren Betriebsunfall bei der Wano im Oktober vergangenen Jahres ruhte die Produktion von Schwarzpulver fast acht Monate. Archivfoto: Ciszewski

Kunigunde. Das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig hat der Wano Schwarzpulver GmbH nach fast acht Monaten Produktionsstopp nun grünes Licht für die Wiederaufnahme der Herstellung von Schwarzpulver gegeben.

Von Jörg Ciszewski Dienstag, 18.06.2019, 17:03 Uhr

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Kunigunde. Das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig hat der Wano Schwarzpulver GmbH nach fast acht Monaten Produktionsstopp nun grünes Licht für die Wiederaufnahme der Herstellung von Schwarzpulver gegeben.

Das erklärte gestern Wano-Geschäftsführer und Standortleiter Michael Ohse auf GZ-Anfrage. Nach einem mehrstündigen Treffen mit dem Gewerbeaufsichtsamt in der vergangenen Woche habe die Wano gestern schriftlich mitgeteilt bekommen, dass die Produktion in Kunigunde heute weitergehen kann.

Hintergrund für die fast achtmonatige Produktionspause war ein schwerer Betriebsunfall im Oktober vergangenen Jahres, an dessen Folge ein Wano-Mitarbeiter im Februar starb. Das Gewerbeaufsichtsamt hatte in der Folge die Produktion untersagt, um nach der Ursache für den Unfall zu forschen. Was bei der Behörde nun den Ausschlag für die kurzfristige Produktionserlaubnis gegeben hat, konnte Ohse gestern nicht erklären. „Den Inhalt des Gutachtens der Bundesanstalt für Materialprüfung kenne ich nicht“, sagte er.

Die Untersuchung der Bundesanstalt war eines von mehreren Gutachten, die beauftragt wurden, um Informationen über Arbeitsabläufe, Technik und Sicherheit bei der Schwarzpulverproduktion zu erlangen. Außerdem hatten Sachverständige den Betrieb untersucht und vor Ort Fragen gestellt.

Der Leiter des Gewerbeaufsichtsamtes, Andreas Aplowski, machte auf GZ-Anfrage gestern keine konkreten Angaben zu den Ergebnissen der Ursachenforschung und verwies auf die staatsanwaltlichen Ermittlungen. „Wir können in diesem Punkt der Behörde nicht vorgreifen.“ Die Staatsanwaltschaft hatte kürzlich darauf verwiesen, dass die Ermittlungen „noch eine ganze Weile andauern“ werden. Kernpunkt der Bewertung sei, die Explosionsursache mit der erforderlichen Sicherheit festzustellen und daraus Schlüsse auf die Verantwortlichkeit sowie etwaige strafrechtlich relevante Fehlverhaltensweisen Dritter ziehen zu können, hieß es.

Aplowski erklärte, dass das Gewerbeaufsichtamt in den vergangenen Monaten in ständigem Kontakt mit der Wano Schwarzpulver GmbH stand. Es seien technische Veränderungen vorgenommen worden, um künftig Unfälle zu verhüten. „Jetzt kann das Unternehmen wieder in Betrieb gehen“, sagte er.

Nach Auskunft von Michael Ohse habe das Unternehmen mit dem Einbau von Lichtschranken, um beim Betreten von gefährlichen Bereichen einen Maschinenstopp auszulösen, und Kameras Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Bei der Wiederaufnahme der Produktion sollen heute die Mitarbeiter noch einmal an den Maschinen eingewiesen werden, da zum Teil Veränderungen vorgenommen wurden. „Nach so einem einschneidenden Ereignis ist das besonders wichtig“, so Ohse. Um die Aufträge abzuarbeiten, werde nun zunächst auch samstags gearbeitet. Das sei möglich, weil die Mitarbeiter Minusstunden auf ihren Arbeitszeitkonten angesammelt hätten, sagte der Geschäftsführer.

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