Utopische Zukunftswünsche

Zwar wünscht sich Rektor Achim Durwen, dass seine Werla-Schule eine Oberschule mit gymnasialem Zweig werden könnte – doch aus Sicht des Schulträgers ist das utopisch. Archivfoto: Ciszewski
Schladen. Der Rektor Achim Durwen wünscht sich zwar öffentlich ein verändertes Schulkonzept, doch der Landkreis Wolfenbüttel hält einen gymnasialen Zweig für die Werla-Schule für unrealistisch.
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Der Schulleiter höchstpersönlich hat die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht: Könnte die Werla-Schule wirklich eine Chance haben, eine Oberschule mit gymnasialem Zweig zu werden, wie es Achim Durwen in großer Zukunftshoffnung öffentlich erklärte? „Das ist eine Ente“, sagt nun Gudrun Wollschläger, Leiterin des Referats Schule und Sport vom Landkreis Wolfenbüttel als Träger der Werla-Schule, klipp und klar.
Seit letztem Jahr ist der gebürtige Rheinländer mit Faible für die brasilianische Kultur und Sprache Leiter der Werla-Schule. Dabei hat er offenbar große Ziele. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass diese auch tatsächlich in die Realität umgesetzt werden können? Wenn es nach dem Schulträger – dem Landkreis Wolfenbüttel – geht, handele es sich um „Wunschdenken“, so Gudrun Wollschläger. Prognosen, die mit Daten aus April 2015 für die Schulentwicklungsplanung jonglieren, schließen allerdings vollkommen aus, dass die für eine Erweiterung notwendigen Schülerzahlen erreicht werden können.
„Die Schule bräuchte beispielsweise ab 2017/2018 für die nächsten zehn Jahre mindestens 48 Kinder, die jährlich in die fünfte Klasse eingeschult werden“, erläutert Wollschläger. Bliebe der jetzige Einzugsbereich so bestehen, würden die Zahlen der Prognose nach für 2018 bei 38 Schülern, 2019 bei 31 und 2020 bei 33 Schülern liegen. Im jetzigen Jahr 2017 gebe es insgesamt 33 Kinder, die in die fünften Klassen eingeschult werden. Alle Prognosen liegen deutlich unter der notwendigen Mindestzahl. Und selbst wenn der Einzugsbereich um Flöthe und Cramme erweitert werden würde, würde die Werla-Schule nicht auf genügend Schüler kommen, so Wollschläger. Zu bedenken sei außerdem, dass die prognostizierten Zahlen voraussetzen, dass sich Eltern, die ihre Kinder bislang auf die Haupt- oder Realschule schickten, auch bereit wären, äquivalent eine Oberschule für ihren Nachwuchs auszuwählen.