Unzufriedenheit bei Asklepios in Seesen
Außenansicht: das Asklepios-Krankenhaus in Seesen. Foto: Archiv
Seesen. In einer Belegschaftsversammlung haben Mitarbeiter der Asklepios-Klinik in Seesen Kritik an aktuellen Entwicklungen in dem Krankenhaus geübt. 290 Beschäftigte der rund 1000 Mitarbeiter waren zu der Versammlung am Mittwoch gekommen.
Seesen. In einer Belegschaftsversammlung haben Mitarbeiter der Asklepios-Klinik in Seesen Kritik an aktuellen Entwicklungen in dem Krankenhaus geübt. 290 Beschäftigte der rund 1000 Mitarbeiter waren zu der Versammlung am Mittwoch gekommen.
Betriebsratsvorsitzender Oliver Kmiec berichtet, es sei um die „aktuelle Situation“ gegangen. Asklepios-Regionalgeschäftsführerin Adelheid May seien einige „konkrete Vorschläge“ vorgetragen worden, um Verbesserungen herbeizuführen. Kmiec sagte, er hoffe nun, dass die Geschäftsführung auf den Betriebsrat zukomme, um darüber zu verhandeln.
Bereits vorige Woche sei er mit May in Falkenstein bei Frankfurt gewesen, um mit Asklepios-Alleingesellschafter Bernard große Broermann zu sprechen. Der habe viel Verständnis gezeigt und strukturelle sowie personelle Unterstützung in Aussicht gestellt.
Einer der Punkte, die in der Personalversammlung besprochen wurden, sei die dünne Personaldecke in der Pflege gewesen. Ein anderer habe sich mit der Lage der Auszubildenden beschäftigt. Sie würden zu wenig Wertschätzung erfahren, die meisten würden Asklepios verlassen. Wenn sie ans Haus gebunden werden könnten, könne die Klinik Pflegekräfte aus dem eigenen Haus finden, die auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu bekommen seien.
Die Sitzung dauerte nach GZ-Informationen anderthalb Stunden. Dem Vernehmen nach hat Professor Jan Rudolf Ortlepp, Chefarzt für Innere Medizin und Intensivmedizin, die Gründe für seinen kürzlich angekündigten Abschied aus der Klinik erläutert. Dafür habe er stehenden Applaus erhalten, berichten Teilnehmer. Ortlepp hatte kürzlich sein Amt als ärztlicher Direktor der Klinik niedergelegt. Unbestätigten Informationen zufolge unter anderem wegen eines Streits über Hygienefragen.
Mit Ortlepp verlässt auch Professor Ralf Becker die Klinik. Wie der „Seesener Beobachter“ berichtete, habe er als wesentlichen Grund dafür „die von der Konzerngeschäftsführung für die kommenden Jahre gesetzten Prioritäten“ genannt. Sie passten nicht zu seinen Vorstellungen. Becker ist Chefarzt für Neurochirurgie und arbeitet seit 15 Jahren im Krankenhaus Seesen. Sein Abschied erfolgt im Juni.