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Umweltverbände kritisieren Pläne am Kuttelbacher Teich

Reinhold Eggers (links) und Claus Pissin wollen zusammen mit dem Freundeskreis Kuttelbacher Teich das Areal rund um den Schwimmteich erhalten.  Fotos: Epping/Roß

Reinhold Eggers (links) und Claus Pissin wollen zusammen mit dem Freundeskreis Kuttelbacher Teich das Areal rund um den Schwimmteich erhalten. Fotos: Epping/Roß

Hahnenklee. Mit Sorge blicken die Goslarer Umweltverbände auf die Ferienpark-Planungen am Kuttelbacher Teich. Sie befürchten, dass für den im Raum stehenden Bauvon 50 bis 70 Ferienhäusern große Waldflächen gerodet werden müssten. Nachhaltige Tourismusförderung sehe anders aus.

Montag, 25.02.2019, 14:12 Uhr

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Hahnenklee. Mit Sorge blicken die Goslarer Umweltverbände auf die Ferienpark-Planungen am Kuttelbacher Teich. Sie befürchten, dass für den im Raum stehenden Bauvon 50 bis 70 Ferienhäusern große Waldflächen gerodet werden müssten. Nachhaltige Tourismusförderung sehe anders aus.

Genaue Details zum Planungsstand haben bisher weder die Stadt, noch der potenzielle Investor, die „Torfhaus Harz Resort GmbH“, preisgegeben. Die Verhandlungen laufen.

Gegenstand der Gespräche ist nicht nur der Kuttelbacher Teich, sondern auch das Areal um Kur- und Kurmittelhaus, auf dessen Entwicklung die Stadtverwaltung den Fokus gelegt hat. Auch ein Abriss der beiden maroden Gebäude ist möglich. Das Gebiet am Kuttelbacher Teich sei gleich auf mehreren Ebenen sehr sensibel, gebenDr. Friedhart Knolle (BUND Westharz), Wolfgang Moldehn (NABU Goslar) und Gerwin Bärecke (Natur- und Umwelthilfe Goslar) zu bedenken.

Der Teich sei per Gesetz als Talsperre eingestuft, befinde sich im Landschaftsschutzgebiet und sei „aktiver Bestandteil“ des Unesco-Welterbes „Oberharzer Wasserwirtschaft“. Erschwerend komme hinzu: Die „weithin bekannte Seeoase ist von einem intakten Wald umgeben“, schreiben die Umweltschützer.

Die Verbände zitieren ein „wegweisendes Gutachten“ von Prof.Dr. Gerhard Wiegleb zur Vegetation und den Umweltbedingungen der Oberharzer Stauteiche. Dort werde der Kuttelbacher Teich wegen seiner schutzwürdigen Vegetation als Gewässer eingeordnet, bei dem die Umweltstörungen durch Badegäste, Angler oder andere Erholungssuchende in Grenzen gehalten werden sollten. Die Umweltschützer nehmen die Grundeigentümerin des Geländes, die Niedersächsischen Landesforsten, und die als Pächterin fungiere Hahnenkleer Kur- und Fremdenverkehrsgesellschaft daher in die Pflicht.

"Nicht zielführend"

Auch städtebaulich sei eine „Bettenkonzentration am Kuttelbacher Teich“ nicht zielführend. Die Badestelle liegt am äußeren Ortsrand. Vielmehr müssten „Bauen und Erneuern im Bestand samt Baulückenschluss im innerörtlichen Bereich“ stärker gefördert werden, um Hahnenklee in „eine gute und stabile Marktposition“ zu bringen. Eine weitere „örtliche Stückelung des touristischen Angebots“ sei daher nicht zielführend.

Projekte getrennt betrachtet

Ursprünglich hatte die Harz-Resort-Gesellschaft lediglich Interesse an einer Entwicklung des Kuttelbacher Teichs angemeldet. So waren überhaupt erst die Gespräche mit der Stadt ins Rollen gekommen, die den zentral gelegenen Kur-Bereich für einen Mix aus „Übernachtung und Erlebnis“ mit ins Spiel gebracht hat. Mittlerweile würden beide Projekte getrennt voneinander betrachtet, hatte die Stadtverwaltung vor Kurzem erklärt. Es gelte aber weiterhin die Voraussetzung, dass ein Ferienpark am Kuttelbacher Teich nur dann möglich sein wird, wenn auch in Kur- und Kurmittelhaus investiert werde.

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