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Team will wissen, wo der Schuh drückt

Die angehenden Dorfmoderatoren Claudia Mehl (li.) und Petra Kremeik aus Hahausen präsentieren im Schaukasten der Freiwilligen Feuerwehr ihr Veranstaltungsplakat für den gemeinsamen Marsch zum Osterfeuerplatz.  Foto: Kühlewind

Die angehenden Dorfmoderatoren Claudia Mehl (li.) und Petra Kremeik aus Hahausen präsentieren im Schaukasten der Freiwilligen Feuerwehr ihr Veranstaltungsplakat für den gemeinsamen Marsch zum Osterfeuerplatz. Foto: Kühlewind

Hahausen. Wie kann das Leben in Hahausen noch attraktiver werden? Die Beantwortung dieser Frage ist das zentrale Anliegen der angehenden Dorfmoderatoren Petra Kremeik und Claudia Mehl. 

Von Detlef Kühlewind Mittwoch, 17.05.2017, 15:27 Uhr

„Dorfmoderation ist kein glücklicher Begriff“, meint Mehl und ergänzt: „Ich wusste nicht, was dahinter steckt. Anderen ist es genauso gegangen.“ Doch inzwischen ist klar, dass die Dorfmoderatoren den Dialog unter den Bürgern in Gang bringen wollen. Sie sollen erkunden, wo Verbesserungsbedarf gesehen wird und gemeinsam mit den Menschen Lösungen erarbeiten.

Mehl selbst hat eine ganze Reihe von Ideen, was alles noch besser werden könnte. Da geht es beispielsweise um Einkaufsmöglichkeiten, Arztbesuche und einen Mittagstisch, bei dem die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden. Auch trauert die Hahäuserinden Zeiten hinterher, als das Café Harzblick verpachtet war. „Da wusste man immer, da kann ich hingehen und finde jemanden, mit dem ich reden kann“, sagt Mehl. „Das Café könnte ein Projekt werden. Noch ist es das nicht. Wir wollen ja niemandem unsere Ideen überstülpen.“

Das Moderatoren-Duo bringt schon eine gute Mischung an Erfahrungen mit: Mehl stammt aus dem Ort, Kremeik ist zugezogen. Unterstützt werden sie vom Erfahrungsschatz eines etwa zehnköpfigen Teams, das zwar nicht die mehrstufige Moderatorenausbildung über mehrere Wochenenden absolvieren will, sich aber mit Anregungen einbringt und bei der Realisierung hilft. Die Feuertaufe ist bereits bestanden: Weil es aus früheren Jahren Klagen in Zusammenhang mit dem Osterfeuer gab, wurde in diesem Jahr ein gemeinsamer Marsch dorthin organisiert, der am Kindergarten startete. „Die Leute waren fröhlich drauf – Omas und Opas mit den Enkelkindern. Am Ende haben wir von allen Seiten gehört, das war schön“, berichtet Kremeik. Wie es jetzt weitergeht, steht ebenfalls fest. Beim Sommerfest des DRK-Ortsvereins Hahausen am 1. Juli wollen sich die Akteure präsentieren. „Das Dorf muss erfahren, wer das Team ist, wer die zwei an der Spitze sind und was die wollen“, sagt Mehl. Umgekehrt hoffen die Moderatoren und ihre Mitstreiter auf ein Feedback. Wenn das ganze Dorf zusammenkommt und feiert, sollte es doch möglich sein, etwas über die Bedürfnisse der Bürger zu erfahren. „Jeder kann sich einbringen, aber keiner muss“, betont Kremeik den Aspekt der Freiwilligkeit und bekräftigt: „Ich finde es spannend zu sehen, wie das Dorf reagiert und was man gerne anders hätte.“

Werben wollen die beiden wieder per Flyer und Plakaten, die im Ort verteilt werden. „Wir wollen niemanden abhängen und alle erreichen. Eine WhatsApp-Gruppe zu bilden, wäre da nicht richtig“, erklärt Mehl.

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