Starck: Masan kauft Wolfram-Sparte
Oker. Der Kaufvertrag ist unterschrieben. Das vietnamesische Unternehmen Masan Tungsten LLC übernimmt die Wolfram-Sparte von H. C. Starck. Das teilte der Mutterkonzern des Käufers, Masan Resources, mit. Dem Vernehmen nach gehört auch Starcks Labordienstleister „ChemiLytics“ mit zum Kaufpaket.
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Das Geschäft ist allerdings noch nicht ganz in trockenen Tüchern. In einer Mitteilung von Masan heißt es: „Der Abschluss der Transaktion unterliegt unter anderem bestimmten behördlichen Genehmigungen“, zum Beispiel der des vietnamesischen Staates. Zudem hätten beide Vertragspartner Stillschweigen über die finanziellen Einzelheiten des Deals vereinbart.
Der Aufsichtsrat von H.C. Starck sei bereits informiert und komme turnusgemäß am kommenden Mittwoch um 11 Uhr zusammen, sagte Sprecher Wolfgang Weinseis.
Rund 600 Starck-Angestellte bekommen also einen neuen Arbeitgeber, 400 in Oker, 200 an weiteren Standorten in Kanada, China und Japan. Die Belegschaft in Oker sei am Dienstag von dem Verkauf an den vietnamesischen Konzern informiert worden, sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Karin Baberske. Alle Arbeitsplätze seien durch den geplanten „share deal“ in keiner Weise betroffen und blieben erhalten.
Erfahrungen mit Masan hat H.C. Starck bereits als Joint-Venture-Partner gemacht. Der Bergbaukonzern gilt als Besitzer des weltgrößten Wolfram-Vorkommens im Norden Vietnams. Dementsprechend ist der Konzern einer der führenden Anbieter des Minerals, genauso wie für Flussspat und Wismut. Masan betreibt nach eigenen Angaben die weltweit führende Anlage für polymetallische Mineralressourcen und chemische Verarbeitung in Nordvietnam.
Hinter vorgehaltener Hand galt Masan schon länger als Hauptinteressent für Starcks letzten und größten Verkaufskandidaten, der vor allem im Goslarer Werk angesiedelt ist: die Wolfram-Sparte. In den Vorjahren waren auch immer wieder chinesische Investoren ins Spiel gebracht worden.
Zuletzt hatte der Wolfram-Bereich für positive Nachrichten gesorgt und 2018 „erneut ein Umsatz- und Ergebnisplus“ verzeichnet, wie Starck Anfang Juli 2019 mitteilte. Insgesamt konnte der Konzern für das Geschäftsjahr 2018 ein Umsatzplus von 23 Prozent vermelden, was Einnahmen in Höhe von 581,7 Millionen entspricht.
Bereits vergangenes Jahr hatte H.C. Starck zwei Geschäftsbereiche verkauft: Der schwedische Höganäs-Konzern übernahm die „Surface Technology&Ceramic Powders GmbH“, die Japaner von „JX Nippon Mining and Metal“ die Sparten für Tantal und Niob.